Der Überlegung der Landesregierung, die Öffnung des öffentlichen Lebens in Modellkommunen, bei denen das Infektionsgeschehen durch den Einsatz von IT-gestützten Prozessen lückenlos nachverfolgbar ist, steht die Stadt Mönchengladbach positiv gegenüber. "Wir sind natürlich offen für alle Anstrengungen und neuen Ideen, die zu einer Verbesserung der Situation beitragen, zumal Mönchengladbach auch an das IT-System Sormas angeschlossen ist", betont Oberbürgermeister Felix Heinrichs.
"Allerdings sind Öffnungen abhängig von den Voraussetzungen, die das Land noch klarer definieren sollte. Ein solches Modell muss Hand und Fuß haben und darf nicht dazu führen, dass die Inzidenzwerte weiter steigen. Dies ist eine Gratwanderung zwischen Öffnung und Gesundheitsschutz", so der OB weiter.
"Viel lieber wäre mir, wenn die Landesregierung landesweit entsprechende Regelungen ermöglicht, statt zu einem Wettrennen unter den Kommunen aufzurufen. Ich denke, vielen ist klar, dass wir mehr Gewissheit benötigen, welche Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sinnvoll sind und wo verantwortungsvoll Öffnungen möglich gemacht werden können. Das betrifft sowohl den Bildungsbereich, als auch Sport- und Kulturangebote und nicht zuletzt den Einzelhandel. Wir müssen Strategien erproben, um mit dem Virus zu leben und gleichzeitig die Menschen zu schützen", ergänzt der OB.
Innerhalb kürzester Zeit ist es in Mönchengladbach gelungen, eine dezentrale Teststruktur aufzubauen, damit alle Menschen Zugang zu kostenlosen Testungen haben. Gleichzeitig wurden das Impfzentrum ausgebaut, die Pflegeeinrichtungen geimpft und teilweise auch schon Menschen, die nach der ersten Impfaktion eingezogen sind, geimpft.
"Die Stadt erweitert und verbessert kontinuierlich die Kontaktpersonennachverfolgung und prüft App-Lösungen – die es übrigens auch made in MG gibt. Wenn jetzt auch in NRW Öffnungsschritte zur Probe ermöglicht werden sollen, sind die Rahmenbedingungen wichtig, damit das Hin und Her nicht noch verwirrender wird. Bislang sind Ideen der Stadt noch nicht durch das Land befürwortet worden. Wir brauchen klare Leitplanken, um in Mönchengladbach Ideen umzusetzen, ohne dass die Stadt zum Hotspot und die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet wird", unterstreicht der Oberbürgermeister und ergänzt: "Die steigenden Ansteckungszahlen stehen jetzt im Fokus, um zu verhindern, dass statt weiterer Öffnungen erst einmal wieder Schließungen wie in anderen NRW-Städten ergriffen werden müssen. Anfang der kommenden Woche werden wir als Stadt die Lage neu bewerten."
Stadt Mönchengladbach vom 24.03.2021