Dr. Bernd Thier, ein ausgewiesener Kenner der Schanze-Historie, konzentriert sich auf die frühen Jahre zwischen 1920 und 1930. Sechs Maler und Bildhauer waren es, die sich zusammenschlossen, um der modernen und aktuellen Kunst ein öffentliches Forum zu geben. Er spürt in seinem mit vielen Lichtbildern unterlegten Vortrag den Besonderheiten dieser Gemeinschaft nach.
Gegründet in der Weimarer Republik, fanden sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges Maler, Grafiker und Bildhauer in der Künstlergemeinschaft zusammen. Sie schaffte es in den "Goldenen Zwanzigern" mit ihren Ausstellungen, aber auch mit ausgefallenen Festen und anderen Aktionen, große Aufmerksamkeit zu wecken. Legendär die amüsanten Kostümbälle mit fantasievoll gestalteten Plakaten, Einladungen und Eintrittskarten für die Öffentlichkeit.
Bernd Thier präsentiert beim Themenabend zahlreiche Werke von bekannten und von inzwischen vergessenen Schanze-Künstlern. Dabei sehen die Gäste auch Arbeiten, die das Archiv in seinem Bestand bewahrt. Im Stadtarchiv-Nachlass des Architekten Hans Ostermann - selbst ein Mitglied der Schanze - befinden sich Arbeiten von Aloys Röhr oder Ernst Bahn aus den 1920er Jahren. Die Künstler beglückten sich durchaus auch gegenseitig mit ihren Bildern. Allein der Ostermann-Nachlass umfasst weit mehr als 100 Werke von Schanze-Künstlern von 1923 bis 1973. Sie stehen im Archiv zur Ansicht bereit.
Info: Der Themenabend beginnt am Donnerstag, 21. November, um 18 Uhr im Stadtarchiv, An den Speichern 8. Die Moderation übernimmt Anja Gussek, stellvertretende Leiterin des Stadtarchivs. Um Anmeldung wird gebeten per E-Mail archiv@stadt-muenster.de oder Tel. (02 51) / 4 92-47 01.
Foto: Das Plakat zur Ausstellung der Schanze 1930 im Landesmuseum ist ein Entwurf von Hans Kraft. Foto: Stadt Münster / Sammlung Stadtmuseum.