Die Kosten der globalen Erderwärmung sind nach Einschätzung von mehr als 700 Ökonomen um ein Vielfaches höher als die Kosten für deren Bekämpfung. In einer am Dienstag veröffentlichten, großangelegten Umfrage der New York University (NYU) unter Wirtschaftsforschern weltweit sprachen sich drei Viertel der Befragten für "sofortige und drastische" Maßnahmen aus, um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen.
89 Prozent der befragten Ökonomen warnten vor wachsender globaler Ungleichheit als Folge des Klimawandels. Fast alle waren der Ansicht, dass die Kosten der Klimawandel-Folgen massiv durch eine dramatische Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis zur Mitte dieses Jahrhunderts gesenkt werden könnten.
"Menschen, die ihre Karriere der Erforschung unserer Wirtschaft widmen, argumentieren, dass der Klimawandel teuer werden wird, möglicherweise in zerstörerischer Weise", erklärte NYU-Ökonom Peter Howard. Die Umfrageergebnisse zeigten, dass es aus wirtschaftlicher Sicht dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen den Klimawandel gebe.
Der Umfrage zufolge rechnen die Ökonomen damit, dass die Kosten des Klimawandels bis 2025 auf jährlich 1,7 Billionen Dollar (1,45 Billionen Euro) steigen werden, sollten die Treibhausgasemissionen nicht erheblich reduziert werden. Bis 2075 könnten die Kosten für die Erderwärmung demnach bereits 30 Billionen Dollar pro Jahr betragen.
65 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass die Kosten für erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarenergie im Verlauf der kommenden zehn Jahre weiter sinken würden. Diese Ökonomen schätzten, dass bis 2050 die Hälfte der globalen Energieträger erneuerbar sein werden.
80 Prozent der Ökonomen sagten, dass der Klimawandel ihnen heute größere Sorgen bereite als noch vor fünf Jahren. Als Grund gaben die meisten das Auftreten extremer Wetterphänomene an, die mit dem Klimawandel in Zusammenhang stehen.
isd/ju
© Agence France-Presse