Die Kuntz-Elf vergab in der ungarischen Hauptstadt Budapest beste Chancen und sogar einen Handelfmeter durch Lukas Nmecha (71.), in der Schlussphase begann daher das große Zittern. Am Ende zog die deutsche Mannschaft aber als Gruppenzweiter zum vierten Mal in Folge in die K.o.-Runde ein. Der Gegner am 31. Mai in Szekesfehervar wird am Mittwoch zwischen Frankreich, Dänemark und Russland ermittelt.
"Das war sehr schwer. Wir hatten viele Chancen, machen das Tor aber nicht. Und dann müssen wir am Ende zittern", sagte Defensivspieler Niklas Dorsch bei ProSieben: "Die Tore haben wir uns dann für das Viertelfinale auf."
"Wir haben keine Lust auf Rechnen und spielen voll auf Sieg", hatte der bereits als Bundestrainer gehandelte Kuntz vor dem Anstoß gesagt. Doch wie schon gegen Ungarn (3:0) und die Niederlande (1:1) geriet der Auftakt holprig. Nach nur fünf Minuten hatte der Mainzer Schlussmann Finn Dahmen, der trotz seines Patzers gegen Oranje das Vertrauen von Kuntz erhielt, mächtig Glück: Ein Schuss von Alexandru Matan prallte vom Innenpfosten zurück ins Feld.
Gegen die körperlich starken Rumänen berappelte sich das DFB-Team aber schnell und war fortan überlegen. Angeführt vom Stuttgarter Mateo Klimowicz, der erstmals in der Startelf stand und mit viel Einsatz überzeugte, gewann die Kuntz-Elf die Hoheit im Mittelfeld und kam auch zu Chancen. Bei der besten tauchte Klimowicz nach Pass von Mergim Berisha (RB Salzburg) frei vor dem rumänischen Tor auf, Abwehrspieler Alexandru Pascanu kratzte den Ball aber noch von der Linie (24.).
Die Neuauflage des EM-Halbfinals von 2019 blieb bis zur Pause klar in deutscher Hand. Der auffällige Berisha hätte nach starker Vorarbeit des Wolfsburgers Ridle Baku die Führung erzielen müssen (42.), sein Schuss aus acht Metern wurde allerdings in letzter Sekunde geblockt. Auch im dritten EM-Spiel der deutschen Mannschaft stand es somit nach 45 Minuten 0:0.
Mit dem Wissen um die Führung der Niederlande im Parallelspiel gegen Ungarn wuchs der Druck auf die DFB-Elf, die sich keine Niederlage erlauben durfte. Dem deutschen Spiel fehlte nun die Ruhe, bei gefährlichen Standards der Rumänen brach das Zittern aus. Ein Freistoß des eingewechselten Ciobanu Andrei an der Strafraumgrenze landete aber genau in Dahmens Händen (65.).
Dem bis dahin unauffälligen Nmecha bot sich dann die große Chance zu seinem dritten Tor im dritten Spiel, sein Elfmeter landete aber am Pfosten. Das Aluminium verhinderte auch in der Schlussphase bei einem Kopfball von Amos Pieper (Arminia Bielefeld) an die Latte einen Erfolg des deutschen Teams.
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