Eigentlich hätte er einen großen Bahnhof verdient: Professor Dr. Alfons Kenkmann beendet heute seine Beratungstätigkeit für den Geschichtsort Villa ten Hompel. Stadträtin Cornelia Wilkens dankte: "Sein Einsatz ermöglichte der Villa eine akademische Relevanz und internationale Aufmerksamkeit, die Geschichtskultur in Münster wird auch in Zukunft auf seinen Rat setzen!"
In einem Übergabegespräch wurde aus den Erfahrungen der letzten zwei Jahrzehnte noch einmal über konkrete Herausforderungen für einen Geschichtsort der Zukunft referiert. Dabei hofft Kenkmann, dass die innovativen Angebote der historischen Navigation in der Villa die Pandemiezeit überleben und fragt: "Kann das Versprechen der authentischen Geschichtsbegegnung als Alternative zum Schulbuch über die Hinwendung zum Digitalen sein Alleinstellungsmerkmal behaupten?"
"Geschichte, Gewalt, Gewissen"
Alfons Kenkmann, der als "Geschäftsführer des Instituts in Gründung" das Profil der Einrichtung seit 1998 entwickelt und auf dem Weg gebracht hatte, konnte der Villa auch in den Jahren nach seinem Wechsel auf einen Lehrstuhl an der Universität Leipzig im Jahr 2003 dem Team am Kaiser-Wilhelm-Ring mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Hier ist insbesondere die Schriftenreihe der Villa zu nennen, die er als Herausgeber geplant und dem Dokumentationsprofil des Hauses entsprechend veröffentlicht hat. Gerade bei den großen Dauerausstellungs-Erweiterungen "Wiedergutmachung als Auftrag" und "Geschichte Gewalt Gewissen" hat er wertvolle Unterstützung geleistet. Beispielsweise hatte Kenkmann in den zeitaufwendigen Beratungen um den Titel der letzten Ausstellung, "den gordischen Knoten durchschlagen", erinnert sich der Leiter des Geschichtsortes, Christoph Spieker.
Als letztes Projekt förderte Kenkmann die Drucklegung des Handbuches "nicht ermittelt" über den Einsatz der Polizeibataillone im Zweiten Weltkrieg von Stefan Klemp, das in wenigen Wochen in einer neuen und erweiterten Fassung erscheinen wird.
Stadt Münster vom 31.03.2021