Münster (SMS) - Mitverantwortlich für diesen Anstieg ist die neue britische Virusvariante, die deutlich ansteckender als der "Wildtyp" ist. Ein weiterer Infektionstreiber scheint aber auch in Teilen der Bevölkerung der zunehmend laxere Umgang mit den bislang überwiegend diszipliniert eingehaltenen Hygieneregeln zu sein.
Auch in Münster sind vermehrt kritische Situationen festzustellen, die dann negative Konsequenzen nach sich ziehen. Zwei Beispiele:
- Bereits mehrfach waren nach positiven Schnelltests betroffene Personen auf verschiedenen Kontaktwegen nicht zu erreichen, konnten bislang also nicht zu einem erforderlichen PCR-Test geladen oder in Quarantäne gesetzt werden. Ordnungs- und Gesundheitsamt sind hier in das weitere Verfahren involviert.
- Manche Studierende und Jugendliche handeln offensichtlich bewusst gegen die Coronaschutzverordnung und feiern ohne Abstands- und Hygieneregeln Partys. In diesem Zusammenhang wurden jüngst in einem Studierendenheim mindestens sechs Partygäste als Infizierte ermittelt und eine hohe zweistellige Zahl (über 80) von Kontakten in Quarantäne versetzt.
Konsequenzen für Fehlverhalten
"Offenkundig geht die Schere zwischen Verständnis und Verhalten einzelner Personengruppen aktuell weit auseinander – das können wir nicht akzeptieren", sagt Wolfgang Heuer, Leiter des Krisenstabs. In der nunmehr 74. Sitzung des Corona-Krisenstabs am Mittwochmittag wurde bereits über mögliche Konsequenzen für dieses Fehlverhalten diskutiert, aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen.
Klar ist: "Je häufiger die hinlänglich bekannten Regeln gebrochen werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Verschärfung derselben", sagt Wolfgang Heuer. "Wer keine Ausgangssperre, eine ausgeweitete Maskenpflicht und vor allem keine schwer erkrankten Angehörige und Bekannte riskieren möchte, sollte deshalb dringend auf Abstände und Hygieneregeln achten – zum Wohle aller Münsteranerinnen und Münsteraner."
Einhaltung der Regeln zwingend erforderlich
Im Gegensatz zum Frühjahr 2020, als zunächst der Virus-Wildtyp in Münster grassierte, ist die Ausgangslage nun eine andere: Die britische Virusmutation ist deutlich infektiöser, daher ist die Einhaltung der AHA-Regeln auch unter freiem Himmel zwingend erforderlich. Dies gilt insbesondere für hochfrequentierte Bereiche wie beispielsweise dem Aasee, dem Kanal oder dem Hafengelände.
Hier wurden in den vergangenen Tagen wiederholt die nötigen Abstände nicht eingehalten. "Wir alle verstehen, dass man bei wärmeren Temperaturen und Sonnenschein etwas lockerer wird – dies erscheint angesichts der aktuellen Situation jedoch nicht angemessen. Ich appelliere deshalb an die individuelle Verantwortung und hoffe, dass wir in den schwierigen nächsten Wochen noch einmal alle an einem Strang ziehen können."
Stadt Münster vom 31.03.2021