"Mit unserem Verhalten können wir das starke Wachstum der Infektionszahlen wieder bremsen, stoppen und dann umkehren", sagte Merkel in ihrem am Donnerstag veröffentlichten wöchentlichen Video-Podcast. "Das heißt vor allem, dass es ein ruhiges Osterfest werden soll, eines im kleinen Kreis, mit sehr reduzierten Kontakten."
Sie bitte dringend darum, "auf alle nicht zwingenden Reisen zu verzichten" und alle Regeln konsequent einzuhalten. Ärzte und Pfleger in den Krankenhäusern könnten den Kampf gegen das Virus nicht alleine gewinnen. "Wir sollten sie nicht allein lassen, sondern sie mit unserem Verhalten unterstützen", appellierte Merkel an die Bürgerinnen und Bürger.
"Mut machen" könne sie allen, die sagten, das klinge wie zu Ostern 2020. Die jetzige, "noch einmal wirklich schwierige Phase der Pandemie ist anders als ihr Beginn vor einem Jahr", betonte die Kanzlerin. Es gebe jetzt anders als damals mit den Tests und den Impfungen "zwei ganz handfeste Helfer".
Der Effekt vieler Testungen und damit "auch die Aussichten auf Freiheiten" könne sich aber nur zeigen, wenn eine schnelle Kontaktverfolgung erfolgt. "Und dazu müssen die Infektionszahlen stabil niedrig sein", betonte Merkel. "Sind sie das nicht, müssen sie durch striktes Einhalten aller Maßnahmen zur Kontaktreduzierung wieder deutlich gesenkt werden." Das genau sei "jetzt das Gebot der Stunde".
Mit Tests könne die Pandemie kontrolliert werden, das Impfen sei "der Schlüssel, die Pandemie zu überwinden", sagte Merkel weiter. Daran ändere auch die Umstellung der Impfkampagne nach der veränderten Empfehlung für den Astrazeneca-Impfstoff nichts. "Der April wird uns beim Impfen große Schritte nach vorne bringen", sagte die Kanzlerin mit Verweis auf die Zunahme der Liefermengen und das Einbeziehen der Hausärzte. "Wir werden das Virus gemeinsam besiegen", betonte Merkel.
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