„Angesichts des Schlags, den das Nachtleben und die Unterhaltungsbranche im vergangenen Jahr hinnehmen mussten, müssen wir über alles nachdenken, was Betrieben helfen könnten, früher zu öffnen“, schrieb der britische Staatsminister Michael Gove am Ostersonntag in einem Gastbeitrag im Sunday Telegraph.
In Israel habe sich mit den sogenannten grünen Pässen gezeigt, wie das öffentliche Leben mit solchen Zertifikaten wieder Fahrt aufnehmen könne, so Gove. Außerdem verlangten bereits einige Länder bei der Einreise entsprechende Nachweise.
Nutzer sollen per App - oder alternativem Papierdokument - nachweisen
können, dass sie entweder gegen Corona geimpft oder negativ getestet
sind. Bereits im April und Mai soll das Modell bei ausgewählten
Veranstaltungen getestet werden. Bis tatsächlich eine entsprechende App
startklar ist, könnte es dem Telegraph zufolge jedoch noch
Monate dauern.
Premierminister Boris Johnson wollte am Ostermontag die Pläne für Impfpässe sowie für internationale Reisen genauer vorstellen. Aus der Downing Street hieß es am späten Samstagabend, das Ausweissystem solle ab Mitte April bei verschiedenen Großveranstaltungen getestet werden, darunter das Halbfinale und das Finale des FA Cup im Wembley-Stadion in London.
Die Impfzertifikate sind in Großbritannien nicht unumstritten: So
kritisierten nicht nur Vertreter der Opposition, sondern auch etliche
Mitglieder aus Johnsons konservativer Tory-Partei die Pläne als
diskriminierend und spaltend. Es gilt als wahrscheinlich, dass das
Parlament einer Einführung zustimmen müsste.
dpa/afp/aerzteblatt.de
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