Wer genau hinschaut, stellt fest: An immer mehr Bäumen in den Straßen, Parks und Gärten sowie auf den städtischen Friedhöfen sind kleine Schilder mit Nummern zu sehen, die in der Regel in zweieinhalb bis drei Metern Höhe an den Bäumen befestigt sind. Die Schilder aus Kunststoff sind baumschonend mit Kleber oder einer Hohlschnur (eine dehnbare Kunststoffschnur) gut sichtbar an den Bäumen befestigt. Die Straßenbäume werden mit gelben Schildchen gekennzeichnet, die Nummern der Bäume in Parks und Grünflächen sind weiß, und auf den städtischen Friedhöfen sind die Schilder grün und tragen weiße Nummern.
Mit der Aufnahme von städtischen Bäumen in ein digitales Baumkataster wurden bereits seit Ende der 1980er-Jahre bis heute rund 45.000 Straßenbäume nummeriert und digital erfasst. Auf den stadteigenen Friedhöfen gibt es seit 2010 ebenfalls ein Baumkataster, in dem die rund 20.000 Bäume auf den Friedhöfen bis 2016 abschließend registriert und mit Hilfe von Luftbildern lagerichtig in digitale Karten eingetragen wurden.
Darüber hinaus haben die Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün seit Sommer 2020 insgesamt 441 Bäume im Von-Alten-Garten in Linden und fast 2.000 Bäume im Hinüberschen Garten in Marienwerder in das Kataster übernommen. Dabei wird jeder Baum so standortgenau wie möglich in einer digitalen Karte erfasst und mit dem digitalen Baumkataster verknüpft. Alle wichtigen Daten, wie zum Beispiel Art, Sorte, Stammumfang und Pflanzjahr, werden dort für jeden Einzelbaum eingetragen. Die Nummerierung und Erfassung der Bäume ist deshalb wichtig, damit sie im Rahmen von Baumkontrollen oder auch für die Gefahrenabwehr durch die Feuerwehr - zum Beispiel bei Gefährdungen im Zusammenhang mit Sturmereignissen - exakt im Stadtgebiet lokalisiert werden können.
Zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit werden alle Bäume einmal im Jahr von Mitarbeiter*innen des Bereichs Grünflächen und des Bereichs städtische Friedhöfe kontrolliert. Die Ergebnisse dieser Kontrollen und gegebenenfalls notwendigen Maßnahmen werden im Baumkataster dokumentiert und anschließend durch die Pflegekolonnen bearbeitet. Am häufigsten müssen tote Äste aus den Baumkronen entfernt werden oder es ist ein Rückschnitt erforderlich - etwa im Straßenraum über Fahrbahnen, an Leitungen, Ampeln und Straßenlaternen. Auch die Erledigung aller festgelegten Baumpflegearbeiten wird im Kataster festgehalten. So ist es dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün möglich, sowohl für gesunde Bäume zu sorgen als auch die Verkehrssicherheit der städtischen Bäume zu überwachen, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und darauf schnell zu reagieren. Nicht zuletzt helfen die Baumnummern bei der Kommunikation zwischen den Bürger*innen mit der Verwaltung für eine genaue Standortangabe bei allen Fragestellungen rund um das Thema Baum.
Nach und nach werden auf beschriebene Weise alle Bäume in der Obhut des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün, soweit sie nicht in dichten Beständen stehen, erfasst und nummeriert. Nachdem das für die innerstädtischen Parks und die 19 städtischen Friedhöfe weitgehend umgesetzt wurde, sollen im nächsten Schritt die Bäume auf den städtischen Spielplätzen erfasst werden.
Auch in Hannovers Stadtwäldern gibt es mit Nummern versehene Bäume, die im Rahmen von so genannten „Negativkontrollen“ durch die städtischen Forstmitarbeiter*innen markiert werden. Dabei werden allerdings ausschließlich Bäume gekennzeichnet, die bereits verkehrssicherungsrelevante Schäden aufweisen und die daraufhin geschnitten oder gefällt werden müssen.
Landeshauptstadt Hannover vom 06.04.2021