Castrop-Rauxel. Sie hat eine einzigartige Optik – und damit das Potenzial, zu einem der beliebtesten Fotomotive der Region zu werden: der „Sprung über die Emscher“. Der Baustart für die spektakuläre Brücke über den Rhein-Herne-Kanal und die Emscher erfolgt nun in diesen Tagen.
Die Brücke entsteht am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel. Dort, wo die Emscher den Rhein-Herne-Kanal unterquert und wo in 16 Metern Tiefe der Abwasserkanal Emscher künftig als neue abwassertechnische Hauptschlagader das Schmutzwasser der Region unterirdisch abführt. Die Abwasserfreiheit als Schlüssel zur neuen ökologischen Zukunft der Region wird mit dem "Sprung über die Emscher" als städtebauliches Ausrufezeichen symbolisiert.
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat fördert den Brückenbau im Rahmen des Bundesprogramms "Nationale Projekte des Städtebaus". Seit 2014 werden damit jährlich investive und konzeptionelle Vorhaben mit besonderer nationaler bzw. internationaler Wahrnehmbarkeit unterstützt."Dieses einzigartige Brückenbauwerk ist ein besonderes Leuchtturmprojekt, das den Strukturwandel im Emscher-Gebiet ganz hervorragend abbildet. Der "Sprung über die Emscher" hat das Zeug, nicht nur ein regionales Wahrzeichen zu werden – es wird auch weit über die Grenzen der Region Strahlkraft erlangen", sagt Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.
"Wir als Emschergenossenschaft verstehen uns nicht nur als Regionen-Entwickler im Dienste unserer Mitglieder, sondern auch als Brückenbauer für die Menschen links und rechts der Ufer unserer Gewässer. Gemeinsam schaffen wir mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität durch neue grün-blaue Infrastrukturen, die erlebbar sein sollen", sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.
"Der Emscher-Umbau ist ein Gewinn für Castrop-Rauxel, er verändert das Bild unserer Stadt im positivsten Sinne. Der 'Sprung über die Emscher' wird zudem die Skyline unserer Stadt und der Region ergänzen. Neben unseren neu gestalteten Halden wird hier deutlich, wie sich das Ruhrgebiet vom Bergbau zur Kulturlandschaft entwickelt hat. Der Emscher-Umbau und die neue Brücke werden ein touristisches Highlight werden", sagt Rajko Kravanja, Bürgermeister von Castrop-Rauxel.
Beim Gang über die neue von DKFS Architects aus London entworfene Brücke können Spazierende und Radfahrende künftig nicht nur den Rhein-Herne-Kanal, sondern zusätzlich auch zweimal die Emscher überqueren. Im Sommer 2022 werden die Bauarbeiten zum "Sprung über die Emscher" voraussichtlich fertiggestellt – bis dahin verbaut die Emschergenossenschaft etwa 900 Tonnen Stahl für das Brückenbauwerk. 412 Meter lang wird die stählerne Zügelgurtbrücke einmal sein und in doppelter S-Form über das Wasserkreuz führen.
Weitere Stimmen zum "Sprung über die Emscher":
Dr. Frank Dudda, Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft und Oberbürgermeister von Herne: "Dieses Bauwerk wird mehr sein als nur ein Brückenbau – es symbolisiert die Zukunft unserer Region, die erst durch den Emscher-Umbau ermöglicht wird."
Bodo Klimpel, Landrat des Kreises Recklinghausen: "Ich freue mich auf diese ganz spezielle Brücke – sie wird ein absolutes Unikat sein, auf das der Kreis Recklinghausen ganz besonders stolz sein kann."
Christoph Tesche, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen: "Der 'Sprung über die Emscher' wird ein toller Brückenschlag zu dem Natur- und Wasser-Erlebnis-Park, der gleich nebenan auch auf Recklinghäuser Gebiet entsteht."
Simone Kern, Projektleiterin bei der Emschergenossenschaft: "Der 'Sprung über die Emscher' ist ein einmaliges Projekt. Ich freue mich, dass ich es als Projektleiterin umsetzen darf."
Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft: "Der 'Sprung über die Emscher' hebt die wasserwirtschaftliche Infrastruktur am sogenannten Wasserkreuz hervor: Unter dem Rhein-Herne-Kanal verläuft die Emscher und in der Tiefe der große unterirdische Abwasserkanal Emscher."
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de
Emschergenossenschaft vom 07.04.2021