Deutschland hat nach Angaben Moskaus Verhandlungen mit Russland über den Kauf des Corona-Impfstoffs Sputnik V begonnen. Wie die Hersteller des Vakzins am Donnerstag auf Twitter Deutschland werde sich auf bilateralem Weg um den Impfstoff bemühen, nachdem die EU-Kommission am Mittwochabend bei Beratungen der EU-Gesundheitsminister angekündigt habe, ihrerseits keine Verträge über Lieferungen aus Russland abschließen zu wollen, sagte Spahn am Donnerstag dem WDR.
Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba warnte die Bundesregierung vor dem Kauf des russischen Impfstoffs. "Leider geht es bei Sputnik V nicht um humanitäre Ziele", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Russland benutzt es als ein Werkzeug, um seinen politischen Einfluss zu vergrößern."
Moskau fördere den Verkauf des Vakzins "aggressiv", während es an Ressourcen fehle, "um die eigene Bevölkerung effektiv zu impfen", sagte Kuleba. Jedes Land müsse sich beim Kauf des Vakzins "über seinen doppelten Preis im Klaren sein: den finanziellen und den politischen".
Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) prüft seit Anfang März eine Zulassung von Sputnik V in Europa. Bei der sogenannten Rolling Review werden erste Ergebnisse wissenschaftlicher und klinischer Tests nach und nach analysiert, bevor alle für eine Zulassung nötigen Daten vorliegen. Bei allen bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen war die EMA ebenso vorgegangen.
Nach einer Anfang Februar in der britischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie schützt das Vakzin zu mehr als 90 Prozent vor einer symptomatischen Covid-19-Erkrankung. Damit hätte Sputnik V eine ähnlich hohe Wirksamkeit wie die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.
gap/bfi
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