Calden/Landkreis Kassel. "Für alle Bürger im Landkreis Kassel, die seit vielen Wochen auf einen Impftermin aus Wiesbaden warten, schaffen wir jetzt eine Möglichkeit, schneller Impftermine zu erhalten", reagiert Vizelandrat Andreas Siebert auf die schleppende und chaotische Terminvergabepraxis des Landes Hessen. Über die Internetseite www.landkreiskassel.de/impftermindirekt.de können sich alle Bürger des Landkreises Kassel, die von der zentralen Impfterminvergabe des Landes registriert aber noch keinen Impftermin erhalten haben, beim Landkreis melden. "Wir werden ab dem 16. April pro Tag 100 zusätzliche Termine zur Verfügung stellen und diese an diejenigen vergeben, die sich bei uns melden", informiert Siebert. Die Termine werden dann innerhalb kurzer Zeit vergeben – "wir wollen auf jeden Fall längere Wartezeiten vermeiden, das heißt aber auch, dass es sein kann, dass man kurzfristig über einen Termin am übernächsten Tag informiert wird", so der Vizelandrat weiter.
Ausschlaggebend für die Terminvergabe sind die beiden Priorisierungsgruppen 1 und 2 und innerhalb der Gruppen das Alter der Impfwilligen. Siebert: "Wir werden zuerst den Impfwilligen der Priorisierungsgruppe 1 und hier zuerst den über 80jährigen ein Terminangebot machen und danach den Impfwilligen der Priorisierungsgruppe 2 und auch hier zuerst nach Alter". Falls sich nicht ausreichend Berechtigte der Priorisierungsgruppe 1 melden, erfolgt die Vergabe von Impfterminen an die Berechtigten der Priorisierungsgruppe 2. Die Impfwilligen werden per Mail oder Telefon über den Termin informiert.
"Daher sollten bei der Anmeldung auf unserem Portal auf jeden Fall eine Mailadresse und eine Telefonnummer unter der man am besten erreichbar ist, angegeben werden", betont Siebert. Der Vizelandrat bittet alle, die so einen Direkttermin im Impfzentrum erhalten haben, sich nach der Terminvergabe durch den Landkreis beim zentralen Impfservice des Landes abzumelden, um so Doppelbelegungen von Terminen zu vermeiden.
Allen über 60jährigen wird der Impfstoff von AstraZeneca angeboten. Im Impfzentrum erfolgt auf jeden Fall immer eine Prüfung durch einen Arzt, der auch für über 60jährige im Einzelfall aus gesundheitlichen Gründen einen anderen Impfstoff auswählen kann.
Für die Impfung müssen dieselben Unterlagen mitgebracht werden, wie bei einer Terminvergabe über das Land Hessen: Personalausweis oder einen anderen Lichtbildausweis mit gültiger Adresse, Krankenversicherungskarte, Arbeitgeberbescheinigung (nur für Beschäftigte des Gesundheitswesens bzw. von Pflegediensten).
Um die Abwicklung im Impfzentrum zu erleichtern, sollte das Aufklärungs-Merkblatt sowie Anamnese- und Einwilligungsbogen des Robert-Koch-Instituts ausgefüllt mitgebracht werden. Diese Formulare kann man sich von der Internetseite des Landkreises herunterladen.
Zur Impfung der über 80jährigen nichtmobilen Kreisbürger, die im Januar einen Brief der Hessischen Landesregierung erhalten hatten, dass sie zuhause geimpft werden können, wenn sie es wollen, teilt Vizelandrat Siebert mit: "Hier ist durch die späte Übermittlung der Daten an uns und durch die Einbeziehung der Hausärzte in die Impfaktionen mittlerweile eine solche Unsicherheit darüber entstanden, wer aus dieser Gruppe bereits geimpft ist und wer nicht, dass wir allen Betroffenen raten, sich einen Impftermin bei ihrem Hausarzt zu besorgen". Auch hier zeige sich, dass die Ankündigung des Landes Hessen in der Realität keinen Bestand hatte.