Liverpool war zwar über 90 Minuten die besser Mannschaft, doch am Ende zog Real zum neunten Mal in elf Jahren in die Runde der letzten Vier ein. Gegner dort ist am 27./28. April und 4./5. Mai der FC Chelsea mit Teammanager Thomas Tuchel.
Für Real begann der Abend in Anfield ungemütlich: Der Bus des spanischen Rekordmeisters wurde bei der Ankunft am Stadion von gegnerischen Fans mit Steinen beworfen, auf Bildern war eine zerstörte Scheibe zu sehen. Zudem zündeten einige Anhänger Feuerwerkskörper und Bengalos, Liverpool entschuldigte sich umgehend.
Hoch her ging es zunächst auch auf dem Rasen: Liverpool begann stürmisch und drängte auf eine Wiederholung der magischen Halbfinal-Nacht von 2019 mit dem mirakulösen 4:0 gegen den FC Barcelona. Nach sieben Minuten hatte das Klopp-Team drei Ecken auf dem Konto, nach elf Minuten zwang James Milner den glänzend aufgelegten Real-Schlussmann Thibaut Courtois zu einer Glanzparade.
Der erste Schwung verflog aber schnell. Die von Zinedine Zidane trainierten Gäste übernahmen zunehmend das Geschehen, Klopp gestikulierte immer wilder an der Linie - und fasste sich ungläubig an den Kopf, als ein abgefälschter Schuss von Reals Torjäger Karim Benzema am Pfosten landete (20.).
Real trat mit dem Selbstvertrauen eines Clasico-Siegers an, der seit Wochen starke Kroos zog als Bälleverteiler die Fäden. Gefährlicher blieben aber die Engländer. Doch auch Georginio Wijnaldum zielte aus guter Position zu hoch (42.) und brachte Klopp zur Verzweiflung.
Auch den zweiten Durchgang begann Liverpool voller Elan, nach 42 Sekunden hatte Firmino die Führung auf dem Fuß. Mit zunehmender Spieldauer schwand allerdings die Zuversicht auf zwei Tore, auch wenn die Gastgeber nie aufsteckten.
Liverpools letztes Saisonziel heißt nun Platz vier in der Liga - um ab September einen neuen Anlauf in der Königsklasse zu starten.
© 2008-2021 Sport-Informations-Dienst