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Der Skandal nach dem Skandal

Keine Selbstkritik: foodwatch nimmt Wilke-Bericht von Verbraucherministerin Priska Hinz aufs Korn

Berlin - Zu dem heute von Hessens Verbraucherministerin Priska Hinz vorgestellten Bericht zum Fall Wilke, erklärt Martin Rücker, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Der neue Bericht bietet leider keine Anzeichen dafür, dass Ministerin Priska Hinz die richtigen Konsequenzen aus dem Fall Wilke zieht. Zu wenige Kontrollen – das allein erklärt den Fall Wilke nicht: Der Skandal liegt darin, dass die Behörden – auch in Abstimmung mit dem Ministerium – seit dem Frühjahr keine öffentlichen Rückrufe bei Wilke durchsetzten und die Menschen nicht oder nicht konkret genug warnten, um schwere Erkrankungen zu verhindern. Der Skandal nach dem Skandal besteht darin, dass die politisch Verantwortlichen die offenkundigen Lücken im Lebensmittelrecht nicht sehen wollen, die zu Fällen wie Wilke entscheidend beitragen.


Anstatt sich aufrichtig selbstkritisch mit der eigenen Rolle auseinanderzusetzen, sind Ministerium, Regierungspräsidium und Landkreis vor allem damit beschäftigt, auf die jeweils anderen zu zeigen.

Um Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Hessen ist es schlecht bestellt, wenn die Verantwortlichen nicht endlich ein Einsehen haben.


Ministerin Hinz muss die Lebensmittelüberwachung in Hessen grundlegend reformieren: Statt wie bisher die Kontrollen auf Landkreisebene zu organisieren, muss es künftig auf Landesebene eine einzige, eigenständige und politisch unabhängige Lebensmittelbehörde geben – und alle Ergebnisse der Kontrollen, alle Namen und Verkaufsstellen belasteter Produkte müssen vollständig veröffentlicht werden. Das wären wirksame Anreize, um Fälle wie Wilke zu verhindern."

Ausführliche Chronologie des Falls Wilke: t1p.de/zx8i