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Berliner Senat würdigt foodsharing

Der Berliner Senat hat die Arbeit von foodsharing Berlin mit dem "Preis gegen Lebensmittelverschwendung" gewürdigt. Die Deutsche Umwelthilfe fordert nun, dass Rechtssicherheit für Lebensmittelretter und Wegwerfstopps in Supermärkten folgen.

foodsharing Berlin und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßen die Verleihung des Preises gegen Lebensmittelverschwendung des Berliner Senats an foodsharing Berlin. Lebensmittelretter wie foodsharing Berlin erfüllen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. In Deutschland landen jährlich bis zu 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Deutschland hat sich bis 2030 zu einer Halbierung der Lebensmittelverschwendung verpflichtet. Statt auf gesetzliche Vorgaben, wie branchenspezifische Reduktionsziele, setzt die Bundesregierung bisher auf unzureichende freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaftsakteure.

Katharina Mölter von foodsharing Berlin: "Wir freuen uns über den Preis des Berliner Senats, weil er unseren Kampf gegen Lebensmittelverschwendung würdigt. Mehr als Würdigung brauchen wir aber Rechtssicherheit für die Lebensmittelretterinnen und Lebensmittelretter. Die Gesetzeslage muss ehrenamtliche Arbeit bestärken, die Weitergabe von Lebensmitteln erleichtern und praxistaugliche Lösungen liefern. Die Konsumentinnen und Konsumenten haben sich an sehr niedrige Preise, optisch perfektes Obst und Gemüse in Einheitsgröße sowie deren Dauerverfügbarkeit gewöhnt. Wir fordern mehr Aufklärung über das Thema Lebensmittelverschwendung, damit Lebensmittel wieder eine höhere Wertschätzung erhalten."

Bei foodsharing Berlin sind 10.298 Lebensmittelretterinnen und Lebensmittelretter aktiv. Bei 421.705 Rettungseinsätzen haben sie bereits mehr als 6.000 Tonnen Lebensmittel gerettet. Das ausgelobte Preisgeld von 5.000 Euro investiert foodsharing Berlin in Öffentlichkeitsarbeit und Lastenfahrräder für die klimafreundliche Rettung von Lebensmitteln.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, ergänzt: "Die Lebensmittelretterinnen und Lebensmittelretter von foodsharing Berlin schließen eine Lücke, die die Bundesregierung durch mangelhafte Gesetzgebung lässt. Sie muss dringend branchenspezifische Reduktionsziele, die sich bis 2030 schrittweise erhöhen und Dokumentationspflichten für Unternehmen einführen. Waren im Überfluss gehören für viele Unternehmen zum Wirtschaftskonzept, eine freiwillige Regelung reicht hier nicht aus. Wir fordern einen Wegwerfstopp für Supermärkte, damit überschüssige Lebensmittel nicht länger im Müll landen, sondern reduziert angeboten oder gespendet werden, ähnlich wie in Frankreich oder Tschechien."

Ungefähr ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel wird nicht verzehrt, sondern landet im Müll. Lebensmittel, die weggeworfen werden, sind teuer, umwelt- und klimaschädlich. Sie verursachen unter anderem in Deutschland jährlich 48 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. 43.000 Quadratkilometer landwirtschaftliche Fläche und 216 Millionen Kubikmeter Wasser werden umsonst verbraucht. Jährlich werden in Deutschland 230.000 Rinder weggeworfen. Lebensmittelverschwendung entsteht entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vom Acker bis zum Teller.

Deutsche Umwelthilfe e. V. 

Foto: Symbolbild, Unsplash / Rob Maxwell