Zwei Jahre nach der Brandkatastrophe in der Kathedrale Notre-Dame am 15. April 2019 haben der Bevollmächtigte der Bundesrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrags über die deutsch-französische Zusammenarbeit, Ministerpräsident Armin Laschet, und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, fast eine halbe Million Euro Spendengelder für die Restaurierung des Bauwerks gesammelt.
Der Bevollmächtigte der Bundesrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrags über die deutsch-französische Zusammenarbeit teilt mit:
Zwei
Jahre nach der Brandkatastrophe in der Kathedrale Notre-Dame am 15.
April 2019 haben der Bevollmächtigte der Bundesrepublik Deutschland für
kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrags über die
deutsch-französische Zusammenarbeit, Ministerpräsident Armin Laschet,
und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, fast
eine halbe Million Euro Spendengelder für die Restaurierung des Bauwerks
gesammelt. In enger Abstimmung mit den französischen Behörden werden
diese Spenden nun für die Restaurierung beschädigter Fenster der
Kathedrale Notre-Dame de Paris eingesetzt. Mit Unterstützung der
französischen Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin setzen
Deutschland und Frankreich damit ein starkes Zeichen der Solidarität
zwischen beiden Ländern.
Armin Laschet, Bevollmächtigter der Bundesrepublik Deutschland für
kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrags über die
deutsch-französische Zusammenarbeit: „Vor zwei Jahren haben uns die
Bilder vom verheerenden Brand in Notre-Dame bewegt. Nun tritt das
Projekt der deutschen Hilfen für den Wiederaufbau der Kathedrale in die
nächste Phase: Deutschland und Frankreich arbeiten bei der Restaurierung
der Fenster der Kathedrale zusammen. So wird der Wiederaufbau von
Notre-Dame ein Symbol der europäischen Hoffnung – mit tatkräftiger Hilfe
aus Deutschland und Nordrhein-Westfalen.“
Frankreich sei nicht auf Hilfe aus dem Nachbarland angewiesen, betont
Laschet zum zweiten Jahrestag der Brandkatastrophe: „Es geht um den
symbolischen Beitrag, der zeigt: Wir stehen zusammen. Wir sind den
französischen Freunden dankbar, dass wir an einem so bedeutenden Werk
teilhaben können.“
In den letzten Monaten gab es einen intensiven Austausch zwischen
Experten und Expertinnen beider Länder. Armeegeneral Jean-Louis
Georgelin, Leiter der für die Restaurierung von Notre-Dame de Paris und
Sonderbeauftragter des Staatspräsidenten Emmanuel Macron, teilte in
einem Brief an den Kulturbevollmächtigten mit, dass eine Vereinbarung
über die Ausgestaltung der Zusammenarbeit für die Restaurierung von vier
großen Glasfenstern im Mittelschiff erreicht wurde. Diese waren infolge
des Brandes entfernt und in Sicherheit gebracht worden und bedürfen nun
einer Restaurierung. Auf deutscher Seite wurde der Austausch von der
früheren Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner koordiniert.
Diese Glasfenster werden nun mit der Expertise der Kölner Dombauhütte
restauriert. Die Restsumme wird an die zuständige französische
Einrichtung überwiesen, als Beitrag zur Restaurierung der anderen
Fenster durch Glaserwerkstätten, die im Rahmen von Ausschreibungen
ausgewählt werden.
Gleichzeitig soll ein Zeichen der europäischen Hoffnung weit über den
bloßen Wiederaufbau hinaus gesetzt werden: „Ich freue mich, dass General
Georgelin meinen Vorschlag einer Zusammenarbeit in der Berufsausbildung
aufgreift: Ich werde mich dafür einsetzen, dass jenseits des
Wiederaufbaus der Kathedrale eine Zusammenarbeit bei der Ausbildung
junger Handwerkerinnen und Handwerker im Bereich Kulturerbe – zum
Beispiel bei Glaserei und Steinmetzhandwerk – entsteht“, erklärt der
deutsch-französische Kulturbevollmächtigte.
„Ich freue mich, dass wir dieses wichtige Projekt nach den intensiven
Abstimmungen des letzten Jahres jetzt in die Tat umsetzen können“,
erklärt Maria Böhmer, die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.
„Es zeigt, dass wir für unser gemeinsames Menschheitserbe auch eine
gemeinsame Verantwortung tragen. Das ist der Kern der Welterbe-Idee. Wie
im Mittelalter, als die Baumeister die Idee der Gotik von Frankreich
ausgehend nach ganz Europa trugen, um für ihren Glauben gewaltige
Bauwerke zu schaffen, werden nun Deutschland und Frankreich gemeinsam
ein Zeichen für Freundschaft und Zusammenarbeit setzen.“ so Böhmer.
Die französische Kulturministerin, Roselyne Bachelot-Narquin: „Wir waren
berührt von der großen Anteilnahme Deutschlands an der Brandkatastrophe
von Notre-Dame de Paris. Unsere deutschen Partner haben uns sehr
schnell ihre Unterstützung angeboten und damit die tiefe Solidarität
gezeigt, die unsere beiden Völker verbindet. Dieses Kooperationsprojekt
zur Restaurierung der vier Fenster von Notre-Dame steht für den
gemeinsamen Einsatz unserer außerordentlichen Expertise zur Erneuerung
und Erhaltung des Kulturerbes. Die mit der Erhaltung und Restaurierung
der Kathedrale beauftragte öffentliche Einrichtung unter der Leitung von
General Georgelin wird sich für den Erfolg dieser vorbildlichen
Zusammenarbeit einsetzen. Hand in Hand werden französische und deutsche
Glasermeister diesen Fenstern ihre ursprüngliche Schönheit wiedergeben,
um die Kathedrale, dieses Juwel des gemeinsamen europäischen
Kulturerbes, in vollem Glanz wiederauferstehen zu lassen.“
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