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Tag des Baumes

Rund 2.500 neue Bäume schlagen Wurzeln am Straßenrand

Gelsenkirchen (straßen.nrw). Rund 2.500 Bäume und 63.000 Sträucher hat Straßen.NRW in der Pflanzperiode 2019/20 landesweit gepflanzt. Seitdem ist etwa ein Jahr vergangen, genug Zeit also für ein Fazit. Und siehe da: Die meisten der Bäume und Sträucher sind gut an ihrem neuen Standort angewachsen – eine erfreuliche Nachricht passend zum Tag des Baumes am Sonntag, 25. April.

 

Baumkontrolleur Oliver Schulte ist zufrieden, wenn er von seinen Fahrten zu den neugepflanzten Bäumen aus dem nordöstlichen Ruhrgebiet zurück ins Büro kommt. Die im Winter 2020 gepflanzten Linden, Walnüsse und Esskastanien sind gut angegangen und „dieser Winter ist, vor allem im Vergleich zu denen der Vorjahre, schön feucht.“ Einige der jungen Eichen machen dem gelernten Straßenwärter noch Sorgen, aber „die schwächeln oft im ersten Jahr und erholen sich meist, sobald sie gut angewachsen sind.“

 

Etwa 2.300 Straßenbäume und 63.000 Sträucher hat Straßen.NRW in der Pflanzperiode von Oktober 2019 bis Ende April 2020 an Bundes- und Landesstraßen sowie an Autobahnen (seit 1.1.2021 in der Zuständigkeit der Autobahn GmbH) gepflanzt. Zusätzlich sind in für den Obstbau geeigneten Regionen Streuobstwiesen mit rund 200 Obstbäumen entstanden, zum Beispiel an der L332 bei Troisdorf oder der L223 bei Herzogenrath. Hier bieten Kirsch-, Apfel-, Birnen-, Mirabellen- oder Zwetschgenbäume künftig neuen Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Kleintiere. Entlang von Straßen werden üblicherweise Bäume wie Ahorn, Eiche, Eibe, Esche, Linde, Birke und Heimbuche gepflanzt; an Landes- und Bundesstraßen, die durch Ortschaften verlaufen, auch vereinzelt Esskastanien- oder Walnuss-Bäume.

 

Weil die jungen Bäume an ihrem neuen Standort besonders empfindlich sind, werden sie nach der Pflanzung mindestens drei Jahre lang aufmerksam beobachtet und gepflegt. Eigens dazu von Straßen.NRW beauftragte qualifizierte Dienstleister pflanzen die Setzlinge und begleiten ihren Anwuchs, also das Anwachsen und gesunde Verwurzeln der Setzlinge. „Die Pflege wurde in der jüngsten Vergangenheit intensiviert, um Ausfälle bei den Neupflanzungen möglichst gering zu halten – wir wollen ja gesunde, starke Bäume heranziehen. Gerade die Trockenheit der vergangenen Jahre macht dem Straßenbegleitgrün aber zu schaffen und es muss mehr gewässert werden als früher“, weiß Michael Hilkenbach, Landschaftsarchitekt bei Straßen.NRW, zu berichten. Deshalb nutzt Straßen.NRW Gießränder, die bis zu 100 Liter Wasser fassen. Bei Bäumen werden neuerdings auch etwas kleinere Gießsäcke angebracht, die insbesondere in den Trockenperioden mit Wasser gefüllt werden. So können nach Ablauf der drei Jahre auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenmeistereien die Bäume bei langanhaltender Trockenheit nachhaltig wässern. Wenn Bäume trotz aller Bemühungen nicht an ihrem neuen Standort anwachsen, werden sie ersetzt.

 

Manche Baumsorten leiden deutlicher unter den veränderten Wetterbedingungen als andere, und das landesweit: „Insbesondere Birken haben die vergangenen Sommer nicht gut vertragen“, resümiert Gerhard Kranefuß, der bisher vor allem am Niederrhein tätig war und heute zwischen Velbert und Dortmund Bäume kontrolliert. Eschen, Linden oder Kastanien leiden seit einigen Jahren besonders häufig unter Pilz- und anderen Krankheiten. „Die heimischen Bäume haben aktuell Probleme und wir haben zum Teil viele Ausfälle. Aber ich hoffe, dass die Arten sich langfristig an die veränderten Bedingungen anpassen werden“, sagt sein Kollege Schulte. Die Straßen.NRW-Baumkontrolleure verfolgen aufmerksam die Debatten rund um den Klimawandel und die wissenschaftlich begleiteten Versuche mit der Ansiedlung von nicht-heimischen Gehölzen und Bäumen. Bisher ist der Landesbetrieb darum bemüht, nur die Gehölze in den Regionen anzupflanzen, die dort auch heimisch sind.

 

Werden Straßen neu gebaut oder umgestaltet, geben die landschaftspflegerischen Begleitpläne (Bestandteil der Planfeststellungsunterlagen) vor, in welchem Umfang neue Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Die sogenannten Ausgleichsflächen entstehen dabei nicht immer in unmittelbarer Umgebung der Baumaßnahmen. Unabhängig von diesen geplanten Begrünungsoffensiven pflanzt Straßen.NRW auch auf eigenen Flächen neu und leistet so einen Beitrag zum landesweiten Grünbestand.



Landesbetrieb Straßenbau NRW vom 23.04.2021