Sollte Verfolger RB Leipzig am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) gegen den VfB Stuttgart aber verlieren, wären die Bayern mit einem Tag Verspätung "Sofa-Meister". Der Vorsprung auf die Sachsen beträgt weiter zehn Punkte.
U21-Nationalstürmer Jonathan Burkardt (3.) und Robin Quaison (37.) trafen vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw für die Mainzer, die nun schon seit sieben Spielen in Folge ungeschlagen sind (fünf Siege, zwei Unentschieden) und einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machten. Mit diesem Resultat waren die Bayern mit ihrer in der ersten Hälfte indisponierten Defensive sogar noch gut bedient.
Auch die Rückkehr von Topstürmer Lewandowski zeigte erst spät Wirkung - zu spät. Der Pole, der wegen einer Bänderdehnung im rechten Knie die vergangenen sechs Pflichtspiele verpasst hatte und wie Leon Goretzka in die Startelf zurückkehrte, traf erst in der vierten Minute der Nachspielzeit zum Anschluss. Zum ewigen Torrekord von "Bomber" Gerd Müller (40 Saisontore, 1971/72) fehlen ihm bei drei ausbleibenden Spielen nun noch vier Treffer.
Nicht nur der Weltfußballer mochte sich in Mainz wie im falschen Film vorkommen - denn wie ein Tabellenführer spielten zu Beginn nur die Rheinhessen. Nach einer zu kurz abgewehrten Flanke zog Burkardt von der Strafraumkante ab, Nationaltorhüter Manuel Neuer reagierte zu spät auf den fast zentralen Schuss und sah nicht gut aus.
Die Gastgeber attackierten den FCB trotz Führung weiter hoch und mit dem Messer zwischen den Zähnen. Sowohl Danny Latzas Kopfball (10.) als auch ein abgefälschter Schuss Danny da Costas (18.) klatschten an den Pfosten, gegen Quaison (16.) rettete Neuer glänzend. Nach 20 Minuten waren die Bayern mit dem knappen Rückstand bestens bedient, die einzige gute Gelegenheit für die überrascht wirkenden Gäste hatte Lewandowski (15.) kläglich vergeben.
Den Münchnern fehlten gegen die kompakte FSV-Defensive komplett die Ideen. Mainz blieb hingegen brandgefährlich, war in den Zweikämpfen meist einen Schritt schneller - und kam durch Quaison nach einem Freistoß zum hochverdienten 2:0.
Im Hinspiel in München hatten die 05er ebenfalls 2:0 zur Pause geführt, aber noch 2:5 verloren. Am Samstag tat sich der FC Bayern auch nach dem Seitenwechsel weiter schwer. Der angefressene Flick wechselte gleich dreimal, Kingsley Coman, Leroy Sane und Goretzka blieben in der Kabine.
Die Gäste bekamen zwar etwas mehr Ruhe und Kontrolle ins Spiel, fanden aber gegen nun tiefer stehende Rheinhessen kaum Lücken. Der eingewechselte Ex-Mainzer Eric Maxim Choupo-Moting zielte zweimal zu zentral (67., 77.). Auch die Einwechslung des von COVID-19 genesenen Serge Gnabry (70.) brachte nicht den nötigen Schwung.
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