Münster - Seit mehr als einem Jahr bestimmt das Coronavirus unser Leben. Neben den Maßnahmen des Infektionsschutzes ergeben sich auch strafrechtliche Fragen durch die Pandemiebekämpfung. Unter welchen Voraussetzungen drohen beispielsweise Strafen für die Missachtung der Schutzmaßnahmen? Welche Strafbarkeitsrisiken bestehen für medizinisches Personal, speziell in den viel diskutierten Triage-Situationen? Müssen sich Politiker für ihre Entscheidungen in der Pandemiebekämpfung möglicherweise vor Strafgerichten verantworten?
Diese und weitere Themen beleuchtet Prof. Dr. Frank Zimmermann (Institut für Kriminalwissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster) in seinem öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Strafrechtliche Herausforderungen der Coronapandemie aus deutscher und rechtsvergleichender Perspektive“. Der Vortrag findet am 5. Mai ab 18 Uhr als Online-Veranstaltung statt. Interessierte benötigen dafür die Software Zoom. Die Meeting-ID lautet 624 5427 0236, der Kenncode 137550.
Frank Zimmermann stellt erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts vor, das die strafrechtlichen Herausforderungen der Pandemie rechtsvergleichend untersucht. Neben zwölf europäischen Ländern bezieht das Vorhaben die Lage in Brasilien und Argentinien mit ein. Die weltweite Coronakrise ermöglicht wie durch ein Brennglas, unterschiedliche Konzepte zur Bedeutung und Reichweite des Strafrechts zu analysieren.
Die Veranstaltung ist Teil des Kriminalwissenschaftlichen Kolloquiums, zu dem die Professoren des Instituts in jedem Semester einladen. Die Reihe bietet eine Gelegenheit, aktuelle, besondere oder brisante kriminalwissenschaftliche Themen zu diskutieren.
WWU Münster (upm/kn)
Foto: peterschreiber.media - stock.adobe.com. Die weltweite Coronakrise ermöglicht Rechtswissenschaftlern, unterschiedliche Konzepte zur Bedeutung und Reichweite des Strafrechts zu analysieren.