Kevin De Bruyne (64.) und Riyad Mahrez (71.) erzielten im "El Cashico" getauften Duell der Milliarden-Klubs die wichtigen Auswärtstore für City. Verteidiger Marquinhos (15.) hatte die ohne Julian Draxler und Thilo Kehrer beginnenden Franzosen zunächst in Führung gebracht. City, das wie PSG noch nie die Königsklasse gewonnen hat, setzte mit dem 18. Auswärtssieg in Folge eine unfassbare Serie fort.
Der Sieg war indes ein hartes Stück Arbeit: Vor allem vor der Pause war Paris mit seinen überfallartigen Angriffen die gefährlichere Mannschaft. Das Team von Coach Mauricio Pochettino, das auf dem Weg ins Halbfinale schon den FC Barcelona und Bayern München aus dem Weg geräumt hatte, ließ City aber noch ins Spiel zurückkommen und wurde hart bestraft. Zu allem Überfluss sah Idrissa Gueye (77.) nach einem Foul an Gündogan noch von Schiedsrichter Felix Brych (München) die Rote Karte.
Der Duell der Topteams begann wie erwartet: City warf seine Passmaschine an, ließ den Ball zirkulieren und suchte die Lücke. Der Tabellenführer der Premier League, der in der K.o.-Runde zuvor Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund ausgeschaltet hatte, musste allerdings auf der Hut sein - bei jedem Fehler standen die blitzschnellen Superstars Neymar und Kylian Mbappe schon in den Startlöchern.
Die Führung fiel allerdings nach einer Ecke: Marquinhos stürmte in den Strafraum, stieg hoch und traf wuchtig per Kopf. Der Brasilianer hatte schon im letztjährigen Halbfinale gegen RB Leipzig (3:0) das wichtige 1:0 für PSG erzielt. Insgesamt war es sein fünftes Tor in den letzten zwölf Königsklassen-Einsätzen.
Auch vom Stadionvorplatz war Jubel zu hören. PSG-Fans hatten schon den ganzen Tag über für Halbfinal-Atmosphäre gesorgt: Die Mannschaft wurde beim Verlassen des Teamhotels mit bengalischen Fackeln und Gesängen empfangen, an Brücken und Geländern hingen Spruchbänder mit Botschaften wie "Siegt für uns" oder "Brilliert für die Stadt der Lichter".
Phil Foden vergab kurz vor der Pause die große Chance zum Ausgleich (42.), auch nach dem Seitenwechsel riss City das Spiel mehr und mehr an sich. Während Pep Guardiola in seinem schon achten Champions-League-Halbfinale immer nervöser an der Seitenlinie auf und ab lief, wurde Kevin De Bruyne zum Dreh- und Angelpunkt. Der Ex-Wolfsburger hatte dann auch das nötige Glück, als ein Schlenzer in den Strafraum an Freund und Feind vorbeiflog und im langen Eck einschlug. Nur sieben Minuten später nutzte Mahrez eine Lücke in der PSG-Mauer und setzte einen Freistoß zur Führung in die Maschen. Nach dem Platzverweis gegen Gueye musste PSG das Spiel mit zehn Mann beenden.
© 2008-2021 Sport-Informations-Dienst