Aufstiegshürde Bochum
Zu Beginn der Saison waren sich Verantwortliche und Experten der ProB einig: Topfavorit auf den Aufstieg sind die SparkassenStars aus Bochum. Beeindruckend bestätigte das Team des spanischen Headcoaches Felix Banobre seine Favoritenrolle, gewann unter anderem den letzten Vergleich der beiden Westfalenrivalen Anfang März 86:85 in Münster (zum Spielbericht). Nicht erst seitdem, sondern „seit langem ist uns klar, wer in diesem Jahr Meister werden will, muss durch Bochum durch“, so Philipp Kappenstein. „Wer aufsteigen will, muss Bochum schlagen“, ergänzt der 41-Jährige. Wäre dies vor kurzem eher noch auf ein mögliches Halbfinale gemünzt gewesen ‒ die Halbfinalsieger steigen sportlich auf ‒ hat sich nach der Bochumer Niederlage am Mittwoch in München für beide Westfalen-Klubs einiges verändert.
Favorit unter Druck
„Ab jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel“, beschreibt Manager Helge Stuckenholz die spannende Ausgangslage. Alle Mannschaften der Gruppe können noch weiterkommen. Dem Aufstiegsfavoriten droht bei einer Niederlage gegen die WWU Baskets am Samstag das frühe Ausscheiden. Damit wartet eine sehr schwere Aufgabe auf die Münsteraner. „Sie sind in einer Drucksituation. Von daher erwarte ich einen Kampf bis zur letzten Sekunde. Wir werden uns dem annehmen. Wir sind bereit. Wir sind gut vorbereitet und wollen unbedingt loslegen“, erklärt Philipp Kappenstein. „Über Bochum muss man nicht viele Worte verlieren, auf allen Positionen top besetzt. Heraus ragen mit den beiden besten Spielern der ProB dieser Saison Niklas Geske und Johannes Joos. Aber da gibt es noch vier, fünf, sechs andere, die auf extrem hohem Niveau jederzeit spielen können.“
Hochmotiviert ‒ weiter steigern
Auch für das Team um Jan König „geht es jetzt darum, unbedingt gewinnen zu müssen, damit wir sicher in das Halbfinale kommen“, so der Kapitän. Auf Rechenspiele möchte er sich gar nicht erst einlassen. „Das ist natürlich das ausgegebene Ziel. In der Mannschaft merkt man, dass wir sicherlich noch einmal motivierter als in den letzten paar Wochen sind.“ Fünf Playoff-Siege in Folge haben darüber hinaus Selbstvertrauen gegeben. „Deshalb gehen wir positiv in das Spiel rein, vor allen Dingen mental“, ist der 27-Jährige überzeugt. Auf der Zielgeraden der langen Saison haben „beide Mannschaften die gleiche Anzahl an Spielen, die gleiche Anzahl an Tagen der Vorbereitung auf das Spiel“ in der Bochumer Rundsporthalle. Wichtig waren nach der dreiwöchigen Wettkampfpause die beiden absolvierten Gruppenspiele. „Ich denke, wir sind voll im Rhythmus, haben uns diese Woche gesteigert, wissen, dass eine weitere Steigerung vonnöten ist“, sagte Philipp Kappenstein vor dem Abschlusstraining.
Das Personal: Den WWU Baskets steht der vollzählige Kader zur Verfügung. Adam Tourays harte Arbeit für sein Comeback wurde belohnt. Alle weiteren Akteure befinden sich in guter Verfassung, haben die Belastungen einer langen, speziellen Saison verkraftet, auch die dreiwöchige Spielpause weggesteckt. „Uns allen ging es gestern beim Training sehr gut. Ich war von mir selber, aber auch von den anderen Jungs, positiv überrascht“, befand Kapitän Jan König am Freitagmittag. „Man hat von allen den Eindruck, dass wir sowohl im Kopf als auch physisch sehr fit waren.“
Bild: Christina Pohler
So kommen die WWU Baskets ins Halbfinale
Folgende Szenarien sind denkbar:
● Gewinnen Münster und München, sind Münster und München weiter
● Gewinnen Hanau und Bochum, sind Münster und Bochum weiter
● Gewinnen München und Bochum, kommt es zum 3er Vergleich um Platz eins und zwei mit Münster, München und Bochum
◦ Münster und Bochum sind weiter, wenn Bochum mit <6 Punkten gewinnt
Bochum und München sind weiter, wenn Bochum genau mit 6 Punkten gewinnt und München mit > als 10 Punkten gewinnt
Bochum und München sind weiter, wenn Bochum mit >6 Punkten gewinnt
● Gewinnen Münster und Hanau, kommt es zum 3er Vergleich um Platz zwei mit München, Hanau und Bochum
◦ Hanau muss mit 27 Punkten gewinnen, um Platz zwei zu erreichen, sonst ist Bochum Zweiter.