Die Zahl der Todesopfer der Bombenanschläge am Samstag in Kabul hat sich deutlich erhöht. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte am Sonntag, die Behörden gingen nunmehr von 50 Toten aus, nicht mehr von 30.
Der Sprecher machte auch genauere Angaben zum Hergang des Anschlags. Demnach zündeten die Attentäter vor der Sajed-al-Schuhada-Schule für Mädchen zunächst eine Autobombe. Als die Schülerinnen in Panik aus dem Gebäude stürzte, gingen zwei weitere Bomben hoch.
Die Regierung hatte die radikalislamischen Taliban für die Tat verantwortlich gemacht, die dies jedoch bestritten. Der Anschlag wurde in einem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil verübt, während die Bewohner ihre Einkäufe für das Eid-al-Fitr-Fest zum Ende des Ramadans in der kommenden Woche erledigten.
Ende April hatten die Nato-Partner nach 20 Jahren mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen. Seither mehren sich die Angriffe der Taliban und die Anzeichen für eine sich zusehends verschlechternde Sicherheitslage.
ju/mid
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