In einem Brief forderte Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen und in den USA, Gilad Erdan, am Donnerstag von der internationalen Gemeinschaft, die Angriffe auf "israelische Zivilisten und Wohngebiete unmissverständlich zu verurteilen und Israels grundlegendes Recht auf Selbstverteidigung zu unterstützen". Russlands Präsident Wladimir Putin und UN-Generalsekretär António Guterres riefen beide Seiten zur Einstellung der Angriffe auf.
Am Vortag hatte der palästinensische Botschafter bei der UNO, Rijad Mansur, ein Ende der israelischen Angriffe "auf die palästinensische Zivilbevölkerung" gefordert. Er forderte Israel außerdem auf, seine "Pläne zur gewaltsamen Vertreibung und ethnischen Säuberung" gegen Palästinenser in Ost-Jerusalem zu stoppen.
Erdan schrieb nun: "Der Staat Israel ist nicht an einer Eskalation interessiert." Israel habe jedoch das Recht und die Pflicht, seine Bürger und seine Souveränität zu verteidigen und werde dies auch weiterhin entschieden tun. Der UN-Sicherheitsrat soll am Freitag um 16.00 Uhr (MESZ) zum dritten Mal seit Montag über den Konflikt beraten, hieß es aus Diplomatenkreisen.
Putin und Guterres forderten nach einer Videokonferenz beide Seiten zu einem Ende der Gewalt auf. Angesichts der Eskalation im palästinensisch-israelischen Konflikt sei es "die wichtigste Aufgabe, die gewaltsamen Handlungen auf beiden Seiten zu beenden und die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu garantieren", erklärte der Kreml. Beide hätten ihre Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung bekräftigt.
Die Fluggesellschaft Lufthansa setzte wegen der aktuellen Situation in Israel ihre Flüge nach Tel Aviv bis einschließlich Freitag, den 14. Mai aus. Am Samstag solle der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden, wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilte.
Seit Montagabend wurden aus dem Gazastreifen mehr als 1600 Raketen auf Israel abgefeuert, die israelische Armee bombardierte ihrerseits rund 600 Mal Ziele im Gazastreifen. Auf beiden Seiten gab es Todesopfer und Verletzte. Die Eskalation löste international Befürchtungen vor einem erneuten Krieg im Nahen Osten aus. Sorgen wecken international zudem die Unruhen in israelischen Städten, bei denen sich in den vergangenen Tagen arabische und jüdische Israelis gewaltsame Auseinandersetzungen lieferten.
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