Ab heute können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG, der Lufthansa AG, der Robert Bosch GmbH, sowie der BWI GmbH per Smartphone mit einer neuen entwickelten „ID-Wallet“ in teilnehmenden Hotels einchecken. Damit startet die Bundesregierung gemeinsam mit den Partnern Steigenberger Hotels AG/Deutsche Hospitality, Motel One GmbH und Lindner Hotels AG das erste Pilotprojekt des neuen Ökosystems digitaler Identitäten. Dabei wird Geschäftsreisenden, die auf Grund ihrer Tätigkeit Reisen auch in Zeiten von Corona nicht vermeiden können, der physische Kontakt beim Check-in erspart, während gleichzeitig der erste Schritt zum voll-digitalen Hotel Check-in gegangen wird.
Dorothee
Bär, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der
Bundesregierung für Digitalisierung: „Schluss mit der Zettelwirtschaft.
Das Fehlen digitaler Nachweise ist eines der drängendsten
Digitalisierungshemmnisse unserer Zeit. Ich freue mich daher sehr, dass
wir mit dem Hotel Piloten den ersten Anwendungsfall für unser neues
Ökosystem digitaler Identitäten starten können.“
Dr. Markus
Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und
Heimat und Bundes-CIO: „Der Hotel Check-in ist der erste Anwendungsfall
in einem Ökosystem, das weiter wachsen wird. Die enge Kooperation mit
unseren Wirtschaftspartnern ermöglicht es, dass in den nächsten Monaten
weitere Anwendungsfälle mit hoher Alltagsrelevanz für Bürgerinnen und
Bürger umgesetzt werden.“
Abläufe vereinfachen
Die
teilnehmenden Unternehmen stellen ihren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern einen digitalen Nachweis über die Rechnungsadresse ihrer
Firma zur Verfügung. Zugleich stellt die Bundesdruckerei Nachweise
basierend auf dem Personalausweis aus („Basis-ID“). Mit diesen
Identitätsangaben können die Pilotteilnehmerinnen und -teilnehmer für
geschäftliche Aufenthalte in Hotels einchecken und dabei zum einen die
Meldeanschrift übertragen sowie zum anderen die Firmenadresse ihres
Unternehmens für die Hotelrechnung angeben.
Marcus Bernhardt, CEO
Deutsche Hospitality: „Der digitale Check-in hat das Potenzial unsere
Abläufe zukünftig stark zu vereinfachen und wir freuen uns, dass wir in
den letzten Monaten gemeinsam mit der Bundesregierung eine elegante
Lösung für diesen Prozess entwickeln konnten.“
Otto Lindner,
Vorstand der Lindner Hotels AG „Mit dieser Lösung treiben wir die
Digitalisierung in unserem Unternehmen deutlich voran und sind dank der
kurzfristigen Gesetzesänderung konform mit den Anforderungen des
Bundesmeldegesetzes. Dies ist ein großer – seit langem dringend
notwendiger – Schritt, unseren Gästen mit dem durchgängigen kontaktlosen
Check-in und -out einen stark nachgefragten Service zu ermöglichen.“
Daniel
Müller, CEO Motel One Group: „Die entwickelte Lösung verringert die
Kontaktpunkte während des Check-ins und leistet somit einen wichtigen
Beitrag zu unserem Hygienekonzept, das auch in Zukunft einen
komfortablen und sicheren Aufenthalt in unseren Häusern gewährleistet.“
Markus
Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA): „Mit
der erfolgreichen Umsetzung des neuen Self-Sovereign-Identity-Standards
(SSI) steht zukünftig ein Verfahren mit großem Mehrwert für Hoteliers
und Gäste zur Erfüllung der Hotelmeldepflicht zur Verfügung.“
Dr.
Michael Bolle, CTO der Robert Bosch GmbH: „Ob im Hotel einchecken,
Behördengänge online erledigen oder digitale Services einfacher nutzen –
damit dies möglich ist, brauchen Nutzer digitale Nachweise und die
komplette Kontrolle über ihre digitale Identität. Mit dem Start des
Piloten können wir nun an einem ersten Praxisbeispiel zeigen, wie
Self-Sovereign Identity den Alltag erleichtern kann. Damit leisten wir
einen Beitrag, um beim Nutzer digitales Vertrauen zu schaffen.“
Sebastian
Riedle, Vice President Loyalty Lufthansa Group: „Reisen ist auch in
Zeiten der Pandemie unerlässlich und verbindet Geschäftspartner und
Volkswirtschaften. Mit dem Hotel-Check-in-Piloten sind wir einen
weiteren Schritt auf dem Weg zu neuen digitalen Identitäten, die wir im
Sinne unserer Mitarbeitenden in die Reisekette einbinden können“.
Martin
Kaloudis, CEO BWI GmbH: „Wir sind davon überzeugt, dass die Umsetzung
der „Digitalen Identitäten“ ein guter Beitrag für die digitale
Souveränität Deutschlands ist und freuen uns, dass wir unsere
Erfahrungen aus der technischen Umsetzung des Piloten auch in die
Bundeswehr einbringen können werden. Durch die neue Lösung sind wir
außerdem in der Lage, unseren Mitarbeitenden die Dienstreisen zu
erleichtern und sie sicherer zu machen.“
Öffentliche und privatwirtschaftliche Nachweise zusammenbringen
Ziel
des Pilotvorhabens ist es, das Zusammenspiel von öffentlichen und
privatwirtschaftlichen Nachweisen auf Basis des SSI-Ansatzes zu testen.
Der Hotel Check-in ist für diesen Testlauf besonders geeignet, weil
hierfür öffentliche und privatwirtschaftliche Nachweise erforderlich
sind und eine schnelle Umsetzung auf Grund der vergleichsweise geringen
Komplexität möglich ist.
Dorothee Bär: „Bereits der erste
Anwendungsfall fördert ein erfolgreiches Zusammenspiel von Staat und
Wirtschaft und macht zudem den Auftakt für den Abbau regulatorischer
Hürden. Wir werden nur erfolgreich sein, wenn Staat und Wirtschaft Hand
in Hand arbeiten und wir dazu bereit sind, alte Zöpfe abzuschneiden.“
Europäischer Kontext
Dr.
Markus Richter, Staatssekretär im Bundesinnenministerium und
Bundes-CIO: „Das Ökosystem digitaler Identitäten soll einen hohen Wert
entfalten. Daher wird es für einen breiten, länderübergreifenden Einsatz
konzipiert. Die Bundesregierung wirkt auch auf europäischer Ebene auf
einen gemeinsamen Ansatz für den Aufbau eines Ökosystems digitaler
Identitäten hin.“
Im Rahmen des Projekts wird ein europäisches
Identitätsökosystem basierend auf den Standards einer selbstsouveränen
Identität aufgebaut. Grundlage ist der Gedanke, dass Personen alle sie
betreffenden Nachweise ausschließlich selbst verwalten und
selbstbestimmt teilen können. Am Aufbau arbeiten seit dem Startschuss
durch die Bundeskanzlerin im Dezember letzten Jahres insgesamt 16
Unternehmen, darunter 7 Dax-Konzerne (siehe https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/digitale-identitaet-1824658).
In den nächsten Monaten sollen weitere Anwendungsfälle umgesetzt
werden.