Münster (lwl) - Mehr als vier Jahre stand die Bronzeskulptur "Three Way Piece No. 2: (The) Archer" des Künstlers Henry Moore (1898-1986) in Münster auf dem Vorplatz des des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Nun kehrt die Skulptur nach Berlin zurück, wo sie im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie zur Neueröffnung im August wieder aufgebaut wird. Wie auch schon die Ankunft der Skulptur im Oktober 2016 sorgte auch der Abbau für Aufsehen, weil die 2,6 Tonnen schwere Skulptur mit einem Kran auf einen Tieflader gehievt wurde.
"Kunstgenuss auf höchstem Niveau und offen für alle: Das konnten wir dank der Leihgabe aus Berlin jahrelang vor unserem Museum bieten", erklärte Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). "Die zahlreichen Kommentare in unseren Social-Media-Kanälen zeigen, wie die Skulptur den Menschen in Münster ans Herz gewachsen ist."
Ursprünglich sollte die Skulptur nur während der Ausstellung "Henry Moore. Impuls für Europa" 2016/17 ausgestellt werden. Sie war eine von drei Skulpturen des englischen Künstlers, die im Außenbereich des Museums während der Ausstellung zu sehen waren. Seit 1968 befindet sich der 3,5 Meter hohe "Bogenschütze" im Besitz der Neuen Nationalgalerie, die Ausleihe nach Münster war die erste überhaupt.
Während der Moore-Ausstellung einigten sich die Museen in Berlin und Münster darauf, die Skulptur während der Sanierung der Neuen Nationalgalerie in Münster zu belassen. "Nach der Ausstellung über Otto Piene war das eine weitere sehr fruchtbare und freundschaftliche Kooperation mit der Neuen Nationalgalerie und ihrem Direktor Joachim Jäger, der bereit war, diese Arbeit erstmals überhaupt zu verleihen", so Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur. "Ohne die wichtige finanzielle Unterstützung der Ausleihe durch die Stiftung Kunst hoch drei und privater Förderer wäre es für uns nicht möglich gewesen, diese wunderbare Skulptur über einen so langen Zeitraum in Münster zu zeigen."
Bei den Skulptur Projekten 2017 griffen die Künstler:innen Cosima von Bonin und Tom Burr die Skulptur auf, indem sie monatelang einen Tieflader mit einer großen schwarzen Kiste und dem Aufdruck "Fragile" auf dem Vorplatz parkten. Auch wenn die Bronzeskulptur sich schon in die Umgebung eingefügt hat und bei Münsteraner:innen und Tourist:innen gleichermaßen beliebt war, hieß es jetzt, Abschied nehmen. "Unser Konzept eines offenen Museums bedeutet auch Wechsel und neue Impulse. Deshalb verabschiede ich mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge", so Arnhold.
Henry Moore war einer der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts und prägte die europäische Kunst seiner Zeit nachhaltig. Berlin hat eine wichtige Rolle in der Erfolgsgeschichte Moores gespielt: Erste Ausstellungen des Künstlers 1951 und 1961 trugen maßgeblich zu seiner großen Bekanntheit in Europa bei.
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Foto: LWL/Hanna Neander.