In der ersten der vier aufeinanderfolgenden Ausstellungen wird sich bis zum bis 4. Juli ein Schmetterling aus Bambus in der Freilichtgalerie niederlassen. Das Kunstwerk ist ein Konzept des Colectivo Bambú de mujeres. Bei der Entstehung der Skulptur in der Freilichtgalerie am Kronsberg werden sich unter Leitung von Claudia Wonnemann, hier stellvertretend für das Colectivo Bambú de mujeres, Frauen aus dem Stadtteil beim Bau der Skulptur beteiligen und so Wissen und Erfahrung über die Verarbeitung und Einsatz von Bambus als Baumaterial aus erster Hand erhalten.
Laut Wonnemann ist die Idee dahinter:
„Ein Shelter selber bauen zu können: stabil, leicht, günstig und biologisch abbaubar. Eine Biokonstruktion aus einem Material, was vor Ort wächst. Bambus vereint in sich all diese Eigenschaften. Er lässt sich mit einfachen Werkzeugen und mit geringer körperlicher Kraft gut be- und verarbeiten. Ein Baummaterial, was sich sehr gut eignet insbesondere Frauen und Mädchen den Mut, das Wissen und die handwerkliche Kompetenz zu geben, sich ihr eigenes Zuhause zu bauen. Grundsätzlich ist die Weitergabe von Wissen an Menschen und diese zu befähigen mit Bambus zu bauen, ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wissen, was wir von Bambus-Meister*innen, Architekt*innen, Bauingenier*innen, Fahrradbauer*innen und Bambusförster*innen aus China, Vietnam, Bali, Australien sowie aus Hawaii, USA, Mexico, Colombia, Ecuador, Peru, Chile und Deutschland bekommen haben.“
Es wird eine digitalen Führung angeboten über QR-Codes und Erzählungen des Kollektivs. Die Ausstellung ist ab 28. Mai 16 Uhr für Besucher*innen frei zugänglich.
Die weiteren Ausstellungen in 2021
9. Juli bis 22. August „Kronsbeere“, eine temporäre Erlebnislandschaft von Benjamin Petersen, Kerstin Möller
27. August bis 10. Oktober „Sophia wandelt“, Frauenrechte international von Sophias Time
15. Oktober bis 28. November „Flugkraniche“, ein Vogel mit Beziehungen zur ganzen Welt von Waldemar Mirek und Thomas Smolka.
Zur Geschichte der Entstehung
Nach einer öffentlichen Ausschreibung stehen die ersten vier Ausstellungen für das Jahr 2021 fest. Alle ausgewählten Arbeiten bringen eine sinnliche und unmittelbare kreative Qualität mit. Darüber hinaus laden sie aber auch über ihre Inhalte zu Gedankenspielen ein. In den Kollektiven-Ausstellungswerken treffen diverse Raum-Ort-Zusammenhänge zusammen. Sie verdeutlichen unterschiedliche Zugänge zu Rohstoffen, Menschenrechten und Upcycling oder dem Kranich als poetische Symbolgestalt weltweit.
„Alle Preisträger*innen haben gemeinsam, dass sie sich mit Gemeinschaft und der daraus hervorgehenden sozialen sowie ökologischen Verantwortung auseinandersetzen. So könnte man sagen, handelt es sich jeweils immer auch um politische Statements und Positionen, derer wir hier teil werden“, sagt Parisa Hussein-Nejad, Leitung KroKuS.
„Obwohl es sich vorrangig um vier Kollektive mit bildende Künstler*innen handelt, könnten die Arbeiten in ihren Materialen und Texturen nicht unterschiedlicher sein“, ergänzt Edin Bajric, künstlerische Projektbegleitung.
„Wann, wenn nicht jetzt! Während der Corona-Pandemie, in der kulturelle Einrichtungen schließen und viele geplante Angebote und die Aktivitäten mit Künstler*innen ausfallen müssen“, findet auch Bernd Rödel, Bezirksbürgermeister Kirchrode, Bemerode, Wülferode, der die Schirmherrschaft für die Galerie übernommen hat.