Auch je sieben Tore der besten Kieler Werfer Sagosen und Niclas Ekberg reichten am Mittwochabend nicht zum Erfolg für die Norddeutschen von Trainer Filip Jicha. Während PSG um Superstar Mikkel Hansen im Stade de Pierre Coubertin einen echten Sahnetag erwischte, haderten die Zebras zu häufig mit sich selbst und dem Schiedsrichter-Gespann.
"Wir müssen diese Niederlage schlucken, haben in der zweiten Halbzeit nicht unsere beste Leistung gezeigt. Aber ich muss zugeben, dass ich mit einigen Entscheidungen der Referees nicht einverstanden war", sagte Jicha nach der Schlusssirene.
Kiel, das sich im Dezember zum vierten Mal die europäische Handball-Krone aufgesetzt hatte, lief in der ersten Halbzeit schnell einem Rückstand hinterher und offenbarte Lücken in der Defensive. So kam Welthandballer Niklas Landin im Tor zunächst nicht an eine Top-Leistung heran. Zudem präsentierte sich der Innenblock ohne Patrick Wiencek, der im Hinspiel in der Vorwoche einen Bruch des Wadenbeins erlitten hatte, löchrig.
So wuchs der Rückstand nach dem Seitenwechsel an. Als Sagosen, der das erste Duell mit seinem Ex-Klub verpasst hatte, in der Schlussphase nach einer Zwei-Minuten-Strafe wegen anschließenden Meckerns die dritte Zeitstrafe kassierte und Rot sah, geriet das Pariser Starensemble endgültig auf die Siegerstraße.
Damit bleibt es dabei, dass noch nie einem Klub seit Einführung des Finalturniers in der Königsklasse die erfolgreiche Titelverteidigung gelang.
Aus deutscher Sicht kann beim Final Four in Köln (12. und 13. Juni) aber weiterhin ein Team vertreten sein. Die SG Flensburg-Handewitt steht in ihrem Rückspiel am Mittwochabend (20.45 Uhr/DAZN) aber vor einer großen Herausforderung: Der Vizemeister geht nach einem 21:26 im Hinspiel mit einer Fünf-Tore-Hypothek ins zweite Duell mit dem aufstrebenden dänischen Meister Aalborg Handbold.
© 2008-2021 Sport-Informations-Dienst