Die Polizei in Hongkong ist am Donnerstag auf das Gelände der Polytechnischen Universität vorgedrungen, in der sich Demonstranten der Demokratiebewegung über Tage verschanzt hatten. Hauptziel des Einsatzes sei nicht die Suche nach möglichen Besetzern, sondern nach "gefährlichen Gegenständen" auf dem Hochschulgelände, sagte Polizeisprecher Chow Yat Ming.
Es war unklar, ob sich noch Demonstranten in der Universität aufhielten. Ein vermummter Mann hatte am Mittwoch vor Journalisten gesagt, dort seien noch 20 Teilnehmer der Proteste der vergangenen Wochen. Am Donnerstagmorgen gab es dafür aber zunächst keine Anzeichen.
Seit dem Beginn der China-feindlichen Proteste im Juni wurden rund 5800 Menschen festgenommen, wie Sicherheitsminister John Lee am Mittwoch im Parlament von Hongkong sagte. Gegen 923 der Festgenommenen sei Anklage erhoben worden.
Das Gelände der Polytechnischen Universität entwickelte sich im Zuge der monatelangen Demokratie-Proteste zu einem der wichtigsten Schauplätze. Am 17. November wurde die Polizei durch einen Hagel von Molotow-Cocktails daran gehindert, die Barrikaden der Demonstranten zu durchbrechen.
Bei dem Polizeieinsatz am Donnerstag konzentrierten sich die Sicherheitskräfte darauf, Überreste von Molotow-Cocktails und Chemikalien einzusammeln. Durch die Hochschulgebäude waberte der Geruch von verwesendem Müll. An zahlreichen Wänden prangten Graffiti mit Parolen gegen die Hongkonger Polizei und Forderungen nach mehr Freiheitsrechten.
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