Die Entscheidung der Ratskoalition, die von den Stadtwerken Münster
vorgeschlagenen Tarifanpassungen nicht vorzunehmen kritisiert die FDP-Fraktion
scharf: “Die Attraktivität des ÖPNV hängt weniger vom Preis als vielmehr von
intelligenten Linienführungen, engen Bustaktungen und smarten Lösungen ab”,
stellt Simon Haastert, verkehrspolitischer Sprecher, fest. Vor allem eine
bessere Anbindung der Stadtteile ans Zentrum wäre für Haastert eine
nachhaltigere Lösung. Sie würde zudem mehr zur Verkehrswende beisteuern, als
günstige Tickets auf Routen, die die meisten Münsteranerinnen und Münsteraner
sowieso mit dem Fahrrad fahren.
Für Fraktionsvorsitzenden Jörg Berens ist außerdem unklar, ob die Entscheidung
sogar dazu führen kann, dass die Verkehrswende – das erklärte Ziel von SPD,
Grünen und Volt – ins Stocken geraten könnte: “Die Ticketpreiserhöhung würde
Mehreinnahmen ermöglichen, die man sinnvoll investieren könnte. Das Geld, was
jetzt nicht zusätzlich eingenommen wird, fehlt über Jahre, um den ÖPNV
attraktiver zu machen.” Die fehlenden 270 000 Euro, die durch den höheren
Ticketpreis solide finanziert würden, nun in die Haushaltsberatungen zu
verschieben, findet Berens angesichts der angespannten Lage der Stadtkasse
besonders schwierig. “Hier zeigt sich, dass die haushaltspolitische
Verantwortung beim Bündnis fehlt.”, so Berens abschließend.
ÖPNV in Münster: Die Taktung macht den Unterschied
“Die Attraktivität des ÖPNV hängt weniger vom Preis als vielmehr von intelligenten Linienführungen, engen Bustaktungen und smarten Lösungen ab”