Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will bis zum Jahresende 30 Millionen Corona-Impfdosen an arme Länder abgeben. Dies habe sie beim Welt-Gesundheitsgipfel am Freitag zugesagt, sagte Merkel am Abend. Deutschland sei dazu bereit - "vorausgesetzt natürlich, dass unsere bestellten Impfstoffe auch wirklich ankommen". Die Impfdosen sollten an "ärmere, vorzugsweise auch Entwicklungsländer", gehen.
Auch andere EU-Mitglieder würden Impfdosen abgeben, fügte Merkel hinzu. Damit werde die Europäische Union "100 Millionen solcher Dosen bis zum Jahresende zur Verfügung stellen".
Merkel kündigte zugleich an, dass Deutschland seine finanzielle Unterstützung für die Covax-Initiative aufstocken werde, die sich für die Versorgung ärmerer Länder mit Corona-Impfstoff einsetzt. Sie habe beim Welt-Gesundheitsgipfel "nochmal 100 Millionen Euro aus dem Haushalt" zugesagt. Damit lägen Deutschlands Beiträge für Covax nun bei mehr als einer Milliarde Euro.
Auch das heftig umstrittene Thema von Patenten und Lizenzen auf Impfstoffe wurde bei dem Gipfel besprochen. In der Abschlusserklärung wird laut Merkel "auf freiwillige Zurverfügungstellung von Lizenzen und geistigem Eigentum rekurriert. Das unterstütze ich sehr."
Die Bundesregierung lehnt eine Aufhebung von Patenten auf Impfstoffe bislang ab. Dagegen hatte sich die US-Regierung für eine Aussetzung des Patentschutzes ausgesprochen, was unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) begrüßt wurde. Auch das Europaparlament befürwortet eine vorübergehende Aussetzung der Patente für Corona-Impfstoffe.
cne/ut © Agence France-Presse