Russland geht im Streit um das "politische" Trikot der ukrainischen Nationalmannschaft den nächsten Schritt. Der russische Fußballverband wandte sich am Dienstag in einem Beschwerdebrief an die Europäische Fußball-Union (UEFA) wegen des EM-Trikots der Ukraine, das den Umriss der von Moskau annektierten Krim zeigt und mit populären patriotischen Gesängen versehen ist.
In dem Brief des Verbands heißt es drei Tage vor Beginn der EURO (11. Juni bis 11. Juli): "Wir machen auf die Verwendung von politischen Motiven auf dem Trikot der ukrainischen Nationalmannschaft aufmerksam, was gegen die Grundprinzipien des UEFA-Ausrüstungsreglements verstößt."
Auf den Trikots der Ukraine ist der Umriss ihres Landes zu sehen, einschließlich der von Russland annektierten Krim und der von Separatisten kontrollierten Regionen Donezk und Lugansk. Außerdem sind die Worte "Ruhm für die Ukraine" sowie "Ruhm für die Helden" zu lesen, welche mit dem jahrzehntelangen Unabhängigkeitskampf der Ukraine in Verbindung gebracht werden.
Die UEFA teilte mit, dass das Trikot im Einklang mit dem Regelwerk stehe und deshalb genehmigt wurde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte am Dienstag das Design. Das Trikot, mit dem Selenskyj bei Instagram posierte, sei "in der Tat anders als alle anderen. Es weiß, wie man schockiert. Es hat mehrere wichtige Symbole, die die Ukrainer vereinen."
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, wies darauf hin, dass die Ukraine "das ukrainische Territorium mit der russischen Krim verbunden hat". Sportpolitiker Dmitri Swischtschjow bezeichnete das Trikot im russischen Fernsehsender RT als "völlig unangemessen" und ergänzte: "Dann sollen unsere Spieler in T-Shirts auf den Platz gehen, auf denen die Umrisse des russischen Reiches abgebildet sind, das Polen, die Ukraine und Finnland einschließt."
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