„Die Inzidenzwerte entspannen sich vielerorts, parallel dazu blicken auch die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland wieder optimistischer in die Zukunft“, sagt IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. Bei Dienstleistungsbetrieben halbierte sich der Anteil derjenigen, die sich in ihrer Existenz bedroht sehen von 15 Prozent im April auf 7 Prozent im Mai. Aber auch bei Betrieben im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen gibt es einen deutlichen Rückgang von 5 Prozent auf 0,5 Prozent im Mai. Vor allem Kleinstbetriebe mit einem bis neun Beschäftigten berichten von deutlich geringeren Existenzängsten.
Die positive Entwicklung macht sich auch im Einstellungsverhalten der Betriebe bemerkbar. Insgesamt übersteigen die vorgenommenen Einstellungen im Mai in 14 Prozent der Betriebe die Anzahl an Entlassungen. Im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen trifft das sogar auf 20 Prozent der Betriebe zu.
Auch im Bereich Verkehr und Lagerei stellten 18 Prozent der Betriebe mehr Mitarbeitende ein als sie entließen. Einzig Betriebe im Gastgewerbe haben eher entlassen als eingestellt. „Das könnte einerseits daran liegen, dass es dieser Branche wirtschaftlich weiterhin schlecht geht. Denkbar ist aber auch, dass die Betriebe aufgrund der nach wie vor bestehenden Unsicherheit zurückhaltend sind“, erklärt IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei.
Zudem weisen im Mai viele Betriebe im Gastgewerbe noch ein hohes Niveau an Kurzarbeit auf. Daher dürften sie nicht gleich in starkem Maße einstellen, sondern setzen zunächst die bereits Beschäftigten wieder in vollem Umfang ein.
Im Rahmen der IAB-Studie „Betriebe in der Covid-19-Krise“ werden seit August 2020 in regelmäßigen Abständen etwa 1.500 bis 2.000 Betriebe der Privatwirtschaft dazu befragt, wie sich die Covid-19-Pandemie auf verschiedene Bereiche ihrer Geschäftstätigkeit auswirkt. Die Befragungsstichprobe ist repräsentativ für die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
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