Tausende Menschen haben sich an einem Gedenkmarsch für die Opfer des Angriffs auf eine muslimische Familie in Kanada beteiligt. Die interreligiöse Veranstaltung begann am Freitagabend (Ortszeit) am Ort des Geschehens in London im Süden der Provinz Ontario. Dort hatte Anfang der Woche ein Mann offenbar aus Hass auf Muslime vier Mitglieder einer muslimischen Familie mit einem Auto getötet. Der neunjährige Sohn überlebte schwer verletzt.
Der Marsch gegen Rassismus und Islamophobie bewegte sich langsam bis zu einer Moschee der Stadt. Die Teilnehmer schlugen auf Trommeln, einige sangen das Lied "Give Peace a Chance" von John Lennon. Auf Schildern und Plakaten waren die Botschaften "Hass tötet" und "Wir sind alle Menschen" zu lesen.
Nach einer Schweigeminute hielten Vertreter verschiedener Religionen Reden, in denen sie den Hass auf Muslime anprangerten. Weitere Kundgebungen und Mahnwachen fanden zeitgleich in Toronto, Ottawa, Montreal und Quebec statt. Die Beerdigung der Familie soll am Samstagnachmittag stattfinden.
Der mutmaßliche Täter war vor wenigen Tagen sieben Kilometer vom Tatort in der Stadt London entfernt festgenommen worden. Gegen ihn wird wegen vierfachen Mordes und Mordversuchs ermittelt. Bei einem Schuldspruch droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
gap/ut
© Agence France-Presse