Die Teilnahme von US-Präsident Joe Biden am G7-Gipfel hat nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "Elan" in die dreitägigen Gespräche der sieben Industrienationen gebracht. "Durch die Wahl von Joe Biden zum amerikanischen Präsidenten ist die Welt nicht so, dass sie keine Probleme mehr hätte", sagte Merkel kurz vor dem Abschluss des Gipfels am Sonntag im englischen Cornwall. "Aber wir können mit neuem Elan an der Lösung dieser Probleme arbeiten".
Vor allem im Bereich Klimaschutz sei die Arbeit der G7 nach der Amtseinführung der neuen US-Regierung "sehr viel einfacher" geworden, sagte Merkel. Als eine seiner ersten Amtshandlungen als US-Präsident hatte Biden sein Land zurück in das Pariser Klimaschutzabkommen geführt. Sein Vorgänger Donald Trump hatte das Abkommen im Jahr 2018 einseitig aufgekündigt.
Die "symbolische Botschaft" des G7-Gipfels sei klar, sagte Merkel: "Wir wollen agieren, wir wollen für eine bessere Welt agieren." Dies sei nach der Pandemie notwendiger denn je, um Rückschläge, die vor allem Entwicklungsländer während der Corona-Pandemie erlitten hätten, zu überbrücken.
Die G7 wollten ein "wichtiger und erfolgreicher Faktor bei der Entwicklungsarbeit in der Welt sein", betonte Merkel. Deshalb hätten die führenden Industriestaaten eine Infrastruktur-Initiative auf den Plan gerufen, in deren Rahmen "konkrete Projekte" in ärmeren Ländern verwirklicht werden sollten.
Merkel verwies in dem Zusammenhang auf China, das eine "recht erfolgreiche Infrastruktur-Politik" in vielen Entwicklungsländern betreibe. "Dabei können wir nicht tatenlos zusehen", betonte sie. Insgesamt verständigten sich die G7 laut Merkel auf Hilfen für Entwicklungsländer in Höhe von hundert Milliarden Euro.
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