Münster - (ots) - Nachdem Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt in der Nacht zu Samstag (11./12.06.) bei der Wiese an den Giant Pool Balls von aggressiven Randalierern unter anderem mit Flaschenwürfen attackiert wurden, war die Polizei gestern (12./13.6.) ab den frühen Abendstunden unter Beteiligung von Hundertschaften am Aasee im Einsatz. Frühzeitige Kontrollen und konsequentes Einschreiten gegen potentiell aggressive Störer aus der Gruppe der friedlich Feiernden zeigten Wirkung.
"Die Erfahrungen der letzten Wochenenden haben gezeigt, dass einige aus den Umlandkreisen und dem Ruhrgebiet nach Münster kommen, um hier gezielt aggressiv und gewalttätig aufzutreten", erklärte Polizeipräsident Falk Schnabel. "Wir haben diese vorwiegend jungen Männer bereits auf dem Weg nach Münster gezielt in den Blick genommen. Einige erhielten unmittelbar Platzverweise für das gesamte Stadtgebiet und konnten gleich wieder umkehren", bilanzierte Polizeipräsident Schnabel weiter. "In enger Zusammenarbeit mit der Stadt zeigen wir bei Randaletouristen keine Toleranz. Wer nach Münster kommt, um sein Unwesen zu treiben, wird bereits im Anfangsstadium daran gehindert."
In der Nacht zu Sonntag hielten sich etwa 600 Personen an den Giant Pool Balls auf. Die Polizisten schlichteten mehrfach kleinere Streitereien, die sich zu Schlägereien hätten entwickeln können. Vereinzelt mussten die Beamten bei Köperverletzungsdelikten einschreiten. Kollektive Angriffe aus Gruppen heraus hat es in dieser Nacht nicht gegeben. Gegen 1:30 Uhr wurden die Zuwege zu den Aaseewiesen gesperrt. Etwa eine Stunde später hatten sich alle Personen entfernt.
Rund um den Aasee waren etliche kleinere Personengruppen unterwegs. An der Westerholtschen Wiese feierten circa 200 Personen friedlich zusammen. Bei eingehenden Meldungen über ruhestörenden Lärm mahnten die Polizisten gemeinsam mit dem Kommunalen Ordnungsdienst zur Ruhe. Aus einer Gruppe heraus, die sich zuvor am "Elefantenhügel" aufgehalten hatte, wurde eine Bushaltestelle an der Mecklenbecker Straße beschädigt. 59 Personen mussten ihre Personalien angeben, anschließend erhielten sie einen Platzverweis. Den minderjährigen Tatverdächtigen erwartet eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung. An der Adenauer Allee musste eine Person ins Gewahrsam genommen werden, nachdem sie die Versorgung einer verletzten Person störte, einem Platzverweis nicht nachkam und anschließend Widerstand leistete. Ein Polizist wurde dabei leicht verletzt. Beim Aufklären von Fahrzeugen auf dem Weg nach Münster fiel den Polizisten an der Weseler Straße ein auswärtiger Pkw auf. In diesem fanden sie eine Schusswaffe, eine Eisenstange und einen "Totschläger" und stellten die Gegenstände sicher. Eine Strafanzeige wurde gefertigt und die vier Insassen mussten die Rückreise antreten. Bei einem Treffen von bis zu 450 Pkw aus der sognannten Poser-Szene auf einem Parkplatz an der Loddenheide waren frühzeitig Polizeikräfte vor Ort, die nach Einzelrennen zwei Fahrzeuge sowie zwei Führerscheine sicherstellten.
Insgesamt wurden in der Nacht sechs Strafanzeigen gefertigt und 78 Platzverweise ausgesprochen. Eine Person wurde in Gewahrsam genommen.
"Wir werden auch an den kommenden Wochenenden weiter verstärkt Präsenz zeigen", kündigt Polizeipräsident Falk Schnabel an. "Mein Dank gilt allen Polizei- und Ordnungsamtskräften, die trotz ihrer außerordentlich hohen Belastung mit besonnenem, aber auch konsequentem Einschreiten für die Sicherheit in Münster im Einsatz waren."
Polizei Münster
Kommentar: Wehret den Anfängen! Und immer sind es Minderheiten (angeblich aus dem Umland von Münster), die friedlich, ihre neu- oder wiedergewonnene Freiheit, Feiernde stören und ihnen den Spaß daran verderben. Und der Oberbürgermeister ist nach eigenen Angaben, so war zu lesen "schockiert". Ach so, ja wenn das so ist, dann geht es ja.... Das wird wohl nicht ganz reichen. Jetzt heißt es, klare Kante zu zeigen. Will sagen, es muss schon, bevor sich etwas entwickeln kann, also präventiv, gehandelt werden. Zum Beispiel durch Kontrollen an den Zufahrtsstraßen nach Münster, am Bahnhof... mehr Präsenz von Ordnungskräften sobald es dunkel wird und so weiter. Zur Not muss die gerade gewonnene Freiheit nach Corona einen Schritt zurückgenommen werden, zum Beispiel durch eine Ausgangssperre nach 0 Uhr - schade wäre das ... also: wehret den Anfängen!