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Neubrückenwetter

1. Nimm Dein Smartphone. 2. Spiele „Steep Hills of Vicodin Tears“, Ab. 3. Krasser Name, Nun Ja. 4. Gib Dir!


Kennst du das?                                                               

Du wankst hier und da entlang, und wie zu grelles Licht,

das durch schütteres Ästeraster kippt, um deine Stirn zu verbrennen,

wandern dir zyklopische Erinnerungsbilder vor dein isoliertes, inneres, drittes Auge,

klar und deutlich, unsichtbar, und nur für Dich.


Wenn du aufsteigst, um am Firmament der Gedanken, als Botschaft,

selbst gedacht zu werden,

wenn du als Mitbringsel deiner Existenz verpackt,

dir selbst geschenkt wirst,

wenn dir etwas zeigen will, dass du lebst, weißt du.


Atemlos in ihrer Schwerelosigkeit umfassen sie dich,

der Krake, der im Nu um sich schwingt,

beschwert dich mit Bild von gestern ins Bleierne, ins Blaue hinein.

Wie eine bronzene Abrissbirne in opalener Patina,

die durch dich hindurch geschwungen,

gewetzt,  __________________  Neu erstrahlt.


Dort, wo nichts mehr blasen wirft. Wo Ruhe in Heiligkeit klingt.

Abrieb von vorgestern umhüllt dich aus dem Äther heraus, und alles ist Geist.


Manchmal, da klettern mir meine Locken noch,

wie Federn unter einem Wiegenlied, noch

langsam und schwerwiegend in ihrer Ruhe,

daher, zu Boden,

und dann erkalten sie zu Stroh - auf dem weißwachsigen Fliesengatter, und Friseurmeister Koch sagt mir immer noch: "Mensch, was hast du für schöne Haare mein Lieber!“.

Was hier immer los war!

Also, du gehst hinein, durch die kleine Schwenktür und ein von oberst nach unterst geordnetes Sammelsurium von allerlei Klitzekleinigkeiten, die wie aufgestellt in einem Pantheon auf ein übervolles Leben zurückblicken, umdrehen sich in deiner Laufbahn. Es drischt auf dich ein und überflutet deine Synapsen komplett. Zitteranfallmäßig stolperte ich über meine Innensaiten, als ein Plastik-Infrarotfrosch, – du weist schon, diese kleinen Dinger ausm Baumarkt mit dem Quaksensor – mich mit klebriger Zunge über die Schwelle zog. „Das Leben muss sich erheben“, schrien Herr Kochs Lungenflügel, die sich überschwanger wie feiste Segel im Wind aufplusterten, um in Vibrationen; von der Plastikrose mit grober Glitzerapplikation am Außenrand, von dem ganzjährigen Hula- Hoop-Weihnachtsmann, von der mir angst einjagenden venezianischen Maske, mit den Kratzern an der Seite und dem Tesafilm drumrum ...

Um von ihnen abzuperlen, um dich zu umarmen. Gleich zur Begrüßung schrie Alles für dich! Der Frosch sagte „Rabbit“, ja!


Herr Koch hatte alles (zumindest) zweimal: Zwei Rosen,

zwei Damen – rechts, im Salon unter tosenden Hauben

zwei Buben – links, taufend unter laufendem Wasser,

zwei Herzen (mindestens).

Steine, die dir im Weg standen, nahm Meister Koch und flitschte sie in Ringen über Seen. Er brachte dich zum Lachen, weißt du. Er, ganz allein. Ringe ... See .. Du .

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(Für Friseurmeister Rudolf Koch - 22.4.1933- 11.3.2018 - Nen klasse Kerl, der echt auf Gedichte abfuhr!)


Darksides MS !

A.I.L