Nordrhein-Westfalen beschleunigt den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft: Ende Mai hatte der Bund zehn Projekte aus Nordrhein-Westfalen für das größte Wasserstoff-Vorhaben in der Europäischen Union angemeldet.
Nun starten das Unternehmen Enapter und die Fachhochschule Münster in der Klimakommune Saerbeck die industrielle Massenfertigung von Elektrolyseuren zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Die Landesregierung unterstützt das Projekt „ELEFACT“ mit rund zwölf Millionen Euro aus dem Programm „progres.nrw Innovation“, teilte Energie- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart am heutigen Tag, 14. Juni 2021, in Düsseldorf mit. Insgesamt hat das Vorhaben ein Volumen von 22 Millionen Euro. Der Förderbescheid ging dem Unternehmen heute zu.
Minister Pinkwart: „Mit dem Projekt ELEFACT treiben wir den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft weiter voran. Die industrielle Serienfertigung hochinnovativer Elektrolyseure ermöglicht es uns, grünen Wasserstoff kostengünstig in vielen Bereichen einzusetzen. Die Technologie birgt enormes Potenzial für den klimafreundlichen Umbau unserer Industrie und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Mit Wasserstoff schaffen wir die Arbeitsplätze von morgen.“
Elektrolyseure können erneuerbaren Strom in Wasserstoff umwandeln und so langfristig speicher- und für die Wirtschaft nutzbar machen (zum Beispiel in Kavernen). Bisher werden Elektrolyseure nicht als Massenprodukt hergestellt. In den meisten Fällen handelt es sich bei bestehenden Anlagen um Spezialanfertigungen. Innerhalb des auf vier Jahre angelegten Projekts ELEFACT werden standardisierte Elektrolyseure im Kilowatt-Bereich nun auf industrielle Massenfertigung umgestellt. Die benötigten Maschinen und Produktionsanlagen werden neu entwickelt, geplant und erprobt. Das Bauvorhaben befindet sich bereits in der Planungs- und Genehmigungsphase, die Fertigstellung ist für Sommer 2022 geplant.
Wasserstoff ist für die Landesregierung ein zentrales Element zur Erreichung der Klimaschutzziele und für die Modernisierung des Wirtschafts- und Energiestandorts. Wasserstoff kann in der Industrie eingesetzt werden um beispielsweise Stahl, Glas oder Dünger klimaneutral herzustellen. Auch im Verkehrssektor werden bereits erste Busflotten mit Wasserstoff betrieben. Die Landesregierung arbeitet intensiv am Markthochlauf von Tankstellen und Lastwagen mit Wasserstoff und fördert auch Kommunen und Regionen beim Aufbau der Infrastruktur.
Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie / Land NRW
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