Leinen Los heißt es seit Anfang Juni wieder für die Mitmach-Ausstellung zur Bioökonomie an Bord der MS Wissenschaft. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wird das umgebaute Frachtschiff bis 26. Oktober an insgesamt 30 Orten in Deutschland und Österreich Station machen.
Nach achtmonatiger Pause ging das Schiff am 5. Juni als erste Station der zweiten Tour in Hamburg vor Anker. Nach Glückstadt und Rendsburg wird das Ausstellungs-Schiff im Juni auch Kiel und Hildesheim anlaufen. Die schwimmende Ausstellung, organisiert von Wissenschaft im Dialog (WiD), ist ein Highlight im Wissenschaftsjahr Bioökonomie. Ziel ist es, die vielseitigen Facetten der Bioökonomie einem breiten Publikum über viele unterschiedliche Exponate und Mitmach-Aktionen näher zu bringen.
Einblicke in die Bioökonomie-Forschung
Rund 30 Exponate laden zwischen Bug und Heck des Ausstellungsschiffes zum Ausprobieren, Entdecken und Staunen ein. Hochschulen, Forschungsinstitute und andere Einrichtungen geben hier Einblicke in das weite Feld der bioökonomischen Forschung und Entwicklung.
Die Bioökonomie-Ausstellung auf der MS-Wissenschaft greift auch ethische und politische Fragen auf, die mit dem Wandel hin zu einer biobasierten und nachhaltigen Wirtschaft einhergehen. Hinterfragt wird die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen ebenso wie die Chancen und Risiken neuer Pflanzenzüchtungsmethoden oder die Herausforderung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung. Die einzelnen Themen wurden von Forschenden so aufbereitet, dass sie für Kinder und Erwachsene gleichermaßen verständlich sind.
Staunen und Mitmachen
Die Bandbreite der bioökonomischen Innovationen reicht von T-Shirts aus Holz bis hin zu Burger aus Insekten. Zu bestaunen ist aber auch eine interaktive Waschmaschine. Hier wird gezeigt, wie biobasierte Tenside für Wasch- und Reinigungsmittel, Medikamente und Kosmetika effektiv und umweltschonend aus Pilzen hergestellt werden können. Darüber hinaus ist zu sehen, wie der Brandpilz Ustilago maydis Biotenside produziert. Die ovalen Pilzzellen können von Besuchern unter einem Mikroskop inspiziert werden. „Neues aus Biomüll“ liefert hingegen ein Erklärspiel zum Mitmachen. Auf spielerische Weise wird hier verdeutlicht, wie Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt werden können, ohne dem Nahrungsmittelanbau Konkurrenz zu machen.
Eine „Bioraffinerie auf dem Bauernhof“ demonstriert, wie aus pflanzlichen Reststoffen wie Chicorée, Kaffeesatz oder Stroh wichtige Basischemikalien entstehen, die wiederum für die Herstellung von Nylonstrümpfen oder Plastikflaschen genutzt werden können. Auch die „kleinen Alltagshelden“ der Bioökonomie sind mit an Bord: Ein sogenannter Algenflipper zeigt, wie Abwasser mithilfe von Algen auf ökologische Weise gereinigt und gleichzeitig wertvolle Biomasse erzeugt werden kann.
Kostenlose Tickets vorab buchen
Der Besuch der Bioökonomie-Ausstellung ist kostenfrei. Es muss jedoch vorab ein Ticket gebucht werden. Dieses kann 5 Tage vor Ankunft des Schiffes in einer Stadt über das Ticketing-System erfolgen. Der Tourenplan verrät, wo die MS Wissenschaft vor Anker geht.
Bioökonomie / bb
Foto: Ilja Hendel/WiD. Volle Kraft voraus für die Bioökonomie - heißt es auch in diesem Jahr für das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft.