Der Leipziger Forsberg traf vor 20.000 Zuschauern für die im Schnitt 30,2 Jahre alten Schweden in der 77. Minute per Foulelfmeter. Dem Team von Nationaltrainer Janne Andersson reicht somit im letzten Spiel gegen Polen schon ein Unentschieden zum Weiterkommen. Die Slowakei hat mit drei Punkten zwar ebenfalls gute Karten, muss aber zum Abschluss gegen Spanien antreten.
"Es wird wichtig, dass wir unser Spiel machen können", hatte Andersson vor dem Anstoß gesagt. Dafür setzte der Schweden-Coach erneut auf eine äußerst erfahrene Startelf: 30 Jahre und 78 Tage alt waren seine Akteure im Schnitt - damit war sein Team aber noch immer etwas jünger als der Gegner aus der Slowakei. Ein "älteres" EM-Spiel hatte es nur 2008 zwischen Griechenland und Schweden gegeben.
Anderssons Ansage fruchtete aber nur zum Teil. Gegen Spanien war sein Team kaum einmal an den Ball gekommen, zumindest das änderte sich nun von Beginn an. Allerdings war von einem Offensivspektakel erneut wenig zu sehen. Das lag auch an den Slowaken, die kaum einmal ins Risiko gingen.
Auffälligster Akteur war noch Forsberg, der viel rannte und stets anspielbar war. Stürmer Marcus Berg, der nach seiner vergebenen Großchance gegen Spanien im Internet teils übel beleidigt worden war, fand dagegen zunächst keine Bindung. Auch Hoffnungsträger Alexander Isak leistete sich zu viele Fehler bei der Ballannahme.
Die Routine machte sich zumindest in der äußerst abgeklärt agierenden Defensive beider Teams bemerkbar. Dennoch blieben Chancen Mangelware, auch wenn die Slowakei bis zur Pause besser ins Spiel kam. Der in die Startelf gerückte Martin Koscelnik machte über rechts zwar mächtig Tempo und schlug durchaus gefährliche Flanken. Von der Effizienz des Auftakts gegen Polen (2:1) war sein Team aber weit entfernt.
Eine starke Vorstellung gab dagegen erneut Daniel Siebert ab. Der Schiedsrichter aus Berlin kam bei seiner ersten EM schon zum zweiten Mal zum Einsatz und überzeugte erneut. Siebert ließ viel laufen, hatte mit einer guten Körpersprache alles im Griff und blieb auch in kniffligen Situationen souverän.
Nach der Pause gab es dann endlich auch Chancen, die Partie wurde nun deutlich munterer. Erst zwang Juraj Kucka den schwedischen Torhüter Robin Olsen per Kopf zu einer Glanzparade (58.), kurz darauf scheiterte auf der Gegenseite der Bremer Ludwig Augustinsson bei einer ähnlichen Situation an Martin Dubravka (60.).
Schweden erhöhte nun angesichts der erneut drohenden Nullnummer das Risiko. Die Folge war eine hektische und intensive Schlussphase. Der Ex-Dortmunder Isak vergab eine weitere gute Gelegenheit (71.) der Schweden, deren Problem nun weniger die Harmlosigkeit als die schlechte Chancenverwertung war. Forsberg machte es dann vom Punkt besser, Siebert hatte nach einem Foul am Mainzer Robin Quaison richtigerweise auf Elfmeter entschieden.
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