Bei der Präsidentschaftswahl im Iran ist nach Angaben von Amtsinhaber Hassan Ruhani im ersten Wahlgang ein neuer Staatschef gewählt worden. Den Namen des Wahlsiegers nannte Ruhani in einer Fernsehansprache am Samstag nicht. Allerdings gilt der ultrakonservative Justizchef Ebrahim Raisi als klarer Favorit. "Ich gratuliere dem Volk zu seiner Wahl", sagte Ruhani. "Meine offiziellen Glückwünsche werden später kommen, aber wir wissen, wer bei dieser Wahl genug Stimmen bekommen hat und wer heute vom Volk gewählt wurde."
Die drei Gegenkandidaten von Raisi gratulierten dem Justizchef noch vor Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse auf Twitter, Instagram und in von iranischen Medien veröffentlichten Erklärungen. Die Auszählung der Stimmen der Wahl vom Freitag läuft laut iranischen Staatsmedien noch. Die Ergebnisse wurden gegen Mittag (etwa 09.30 Uhr MESZ) erwartet.
Nach dem Ausschluss
aller anderen aussichtsreichen Kandidaten galt Raisis Wahl als nahezu
sicher. Der 60-jährige Geistliche sieht sich als Nachfahre des Propheten
Mohammed, im schiitischen Klerus hat er den zweithöchsten Rang eines
Hodschatoleslam inne. Als Politiker präsentiert sich der
Ultrakonservative als "unerbittlicher" Kämpfer gegen Armut und
Korruption.
noe
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