In China sind mittlerweile mehr als eine Milliarde Dosen Corona-Impfstoff verabreicht worden. Das gab das Gesundheitsministerium in Peking am Sonntag bekannt. Die Behörden machten zunächst keine Angaben dazu, wie viel Prozent der Bevölkerung beide für einen vollständigen Impfschutz nötigen Dosen erhalten haben. Die in China verimpften Dosen entsprechen laut AFP-Zählung mehr als einem Drittel des weltweit verabreichten Corona-Impfstoffs.
Die Chinesen hatten es zunächst nicht eilig, sich impfen zu lassen, nachdem das Virus im Land als praktisch besiegt galt. Der Mangel an anfänglich verfügbaren Daten über chinesische Impfstoffe und Skandale um gepanschte Dosen trugen ebenfalls zur Abschreckung bei. Behörden und Unternehmen forderten Bewohner und Angestellte dann aber immer nachdrücklicher auf, sich impfen zu lassen.
Die Regierung in Peking will bis Ende des Jahres mindestens 70 Prozent der Bevölkerung vollständig impfen, also etwa eine Milliarde Menschen. Bislang sind dafür vier Impfstoffe aus chinesischer Produktion zugelassen: jeweils einer der Firmen Sinovac und Cansino Biologics sowie zwei des Staatskonzerns Sinopharm. Auch das Vakzin von Biontech/Pfizer könnte in den kommenden Monaten grünes Licht erhalten.
In den vergangenen 13 Monaten gab es in China nach offiziellen Angaben nur zwei Todesfälle durch Covid-19. Die wenigen Neuinfektionen stammen demnach fast ausschließlich von Einreisenden aus dem Ausland. Geschäfte, Restaurants und Bars in China sind bereits seit Frühjahr 2020 wieder geöffnet.
pe/bfi
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