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Hat Elyas M'Barek Recht?

Kulturbereich wurde in der Pandemie komplett vernachlässigt.

Berlin, den 20.06.2021. „Mein Eindruck ist, dass der Kulturbetrieb komplett vernachlässigt wurde", sagte der Schauspieler Elyas M'Barek vor einigen Tagen in einem Interview in der Bild-Zeitung und hat damit ein große Reaktion in den Medien ausgelöst. Hat er Recht?

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, antwortet Elyas M'Barek:


„Die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben den Kulturbereich tief getroffen. Einige Kulturschaffende können seit April des letzten Jahres ihrer Arbeit, die immer mehr als nur Broterwerb ist, nicht nachgehen. Dass viele Künstlerinnen und Künstler sich, wie Elyas M'Barek sagt, in dieser Situation sehr allein und im Stich gelassen fühlen, stimmt, aber stimmt es, dass die Politik den Kulturbereich wirklich komplett vernachlässigt hat?


Finanzielle Förderungen für den Kulturbereich in der Krise sind sicher nicht die einzige, aber die messbarste Form der Unterstützung. Allein der Bund hat für den Kulturbereich mittlerweile 6,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Zwei Milliarden Euro kommen über das Programm Neustart Kultur, 2,5 Milliarden über den neuen Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen und nach Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums sind aus den allgemeinen Hilfsprogrammen zwei Milliarden Euro speziell an den Kulturbereich geflossen. Zu diesen 6,5 Milliarden Euro kommen noch die Hilfen der sechzehn Bundesländer und die Unterstützung durch die Grundsicherung.


Natürlich ist die Not im Kulturbereich durch den langen Lockdown extrem groß und natürlich ist diese Unterstützung nicht ausreichend, aber es ist wenig hilfreich, wenn der Eindruck in der Öffentlichkeit erzeugt wird, die Politik hätte den Kulturbereich komplett vergessen. Die tatkräftige Unterstützung vieler Politikerinnen und Politiker des Bundes und der Länder wird damit entwertet, das ist nicht gerecht."

Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann



Foto von Dazzle Jam auf Pexels