Der Hoffenheimer Christoph Baumgartner (21.) erzielte in Bukarest das Siegtor für die Österreicher, die erstmals seit der WM 1982 die Vorrunde bei einem großen Turnier überstanden. Der langjährige Bayern-Star Alaba, einer von neun Bundesligaspielern in der Startelf, hatte zuvor von einem "Finale" gesprochen: "Wir wollen gewinnen, um Geschichte zu schreiben."
Die Ukraine ist dagegen als Dritter mit drei Punkten auf Schützenhilfe angewiesen, um ebenfalls die K.o.-Runde zu erreichen.
Alaba begann erstmals bei diesem Turnier auf der linken Seite. In den ersten beiden Gruppenspielen gegen Nordmazedonien (3:1) und gegen die Niederlande (0:2) hatte Foda den künftigen Profi von Real Madrid überraschend in die Innenverteidigung beordert, seine offensiven Akzente fehlten so.
Auch diesmal war der 28-Jährige in der Defensive gefragt - als Gegenspieler des Ex-Dortmunders Andrej Jarmolenko, der schon zweimal für die Ukraine getroffen hatte. Doch Alaba, sonst in der Nationalmannschaft vorwiegend im Mittelfeld eingesetzt, kurbelte mit an. Österreich begann offensiv, weil für Platz zwei ein Sieg nötig war. Für mehr Durchschlagskraft im Angriff sollte Marko Arnautovic sorgen, der nach einer Sperre wegen Beleidigung eines Gegenspielers zurückgekehrt war.
Alaba leitete mit seinem fünften Eckball die Führung ein, Baumgartner stand goldrichtig und drückte den Ball über die Linie. Der Lohn für eine starke Anfangsphase, in der die Österreicher eindeutig das Spiel bestimmten.
Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis die Ukraine durch Mykola Schaparenko erstmals aufs Tor schoss. Keeper Daniel Bachmann klärte aber (29.). Auf der Gegenseite hatte der Leipziger Konrad Laimer das 2:0 auf dem Fuß, seinen Schlenzer parierte aber Georgij Buschtschan (37.). Noch größer war die Chance, die sich Arnautovic kurz vor der Pause bot: Doch der Ex-Bremer vergab nach einer Hereingabe des Schalkers Alessandro Schöpf kläglich (42.).
Die ukrainischen Fans, die die überwiegende Mehrzahl unter den 13.000 Zuschauern im Nationalstadion ausmachten, waren inzwischen deutlich leiser geworden.
Auch im zweiten Durchgang ließen die Österreicher nicht nach. Immer wenn Alaba einen Freistoß oder Eckball ausführte, gab es Gefahr vor dem ukrainischen Tor. Allerdings verstärkte das Team von Trainer Andrej Schewtschenko nach der Pause seine Angriffsbemühungen. Alaba und Co. verteidigten aber geschickt und setzten auch immer wieder offensive Akzente. Die Verzweiflung bei Schewtschenko und seinem Team wurde immer größer.
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