Der stationäre Einzelhandel nimmt zusehends wieder Fahrt auf: In der vergangenen Woche hätten die Umsätze des Einzelhandels in den Innenstädten noch "acht Prozent unter Vor-Krisen-Niveau" gelegen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, der Online-Ausgabe des "Merkur" mit Blick auf eine aktuelle Verbandsumfrage. Demnach hatten die Rückgänge im April noch rund 60 Prozent betragen, zum Jahresbeginn fehlten 85 Prozent der Erlöse.
Nun bescherten die Lockerungen der Restriktionen seit Anfang Juni der Branche wieder Auftrieb, sagte Genth und sprach von einem "Grund zu Optimismus". Demnach hofft der Einzelhandel, bereits in den kommenden Wochen wieder auf ein "normales Umsatz-Niveau" zu kommen.
Zugleich warnte Genth vor übereilten Lockerungen angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus. Trotz der Fortschritte in der Impfkampagne seien "noch lange nicht alle Bürger geimpft", sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer dem "Merkur" aus München weiter. Kunden und Händler hätten sich außerdem sehr gut an die Maskenpflicht gewöhnt und wenn diese dabei helfen könne, die Pandemie einzudämmen, "sollten wir sie jetzt nicht überhastet abschaffen".
Vor diesem Hintergrund forderte Genth die Politik auf, den Kampf gegen Corona konsequent fortzuführen. "Die Politik darf sich jetzt nicht nur in den Wahlkampf stürzen, sondern muss weiter konzentriert und entschlossen gegen eine mögliches Wieder-Aufflammen der Pandemie vorgehen", sagte er.
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