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IHK überreicht Zertifikate für Auslandsaufenthalte

Die wachsende Zahl der Unternehmen, die ihren Nachwuchs ins Ausland schicken, bewertete Staatssekretär Speich als positiven Trend, dem möglichst alle Betriebe folgen sollten

Münster – Die Auszubildenden Sophie Konrad (Westfälische Wilhelms-Universität), Josephine Graf (Nanu Nana GmbH & Co. KG, Münster) und Sven David (Westnetz, Münster) nahmen in Münster die Zertifikate „Europass-Mobilitätsnachweis“ entgegen.

Die Nachwuchskräfte hatten mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen mehrwöchige Auslandsaufenthalte während der Ausbildung absolviert und wurden während des 9. IHK-Forums „Aus- und Weiterbildung weltweit“ ausgezeichnet. „Wir brauchen junge Menschen, die als Botschafter der beruflichen Bildung in die Welt gehen und zeigen, welche Chancen Ausbildung bietet“, sagte Carsten Taudt, IHK-Geschäftsbereichsleiter Bildung und Fachkräftesicherung, bei der Übergabe.

Die Europass-Mobilitätsnachweise überreichte Taudt gemeinsam mit Dr. Mark Speich, Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen. Die wachsende Zahl der Unternehmen, die ihren Nachwuchs ins Ausland schicken, bewertete Speich als positiven Trend, dem möglichst alle Betriebe folgen sollten. Der Auslandsaufenthalt in der Ausbildung müsse selbstverständlicher werden. Speich: „Vor allem kleinen und mittleren Unternehmen verleiht das einen Charme, mit dem sie talentierte Nachwuchskräfte gewinnen können.“


Auslandsangebote seien ein wirksames Recruiting- und Marketing-Instrument, bekräftigte Carsten Taudt. „Nachwuchskräfte verbessern ihre Sprachkenntnisse, lernen kulturelle Unterschiede kennen und gewinnen Selbstvertrauen. Das stärkt die Azubis und den Betrieb zum Beispiel für den Kontakt mit Geschäftspartnern aus anderen Ländern.“


Das bestätigte auch Sonja Maurer, Personalreferentin und Ausbildungsleiterin bei der KTR Systems GmbH in Rheine. Seit 2010 schickt KTR Auszubildende zum Lernen in Betriebe in England, Nordirland, Irland und Spanien. „Wer bei uns lernt, fliegt raus“ lautet das Motto bei KTR zur Persönlichkeitsentwicklung der Auszubildenden.


Thomas Böckenholt, Leiter im Ausbildungsmarketing der Westfälischen Wilhelms-Universität, betonte, dass Unternehmen mit Auslandsaufenthalten ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigerten. „Die Auszubildenden kehren zudem motiviert, gestärkt und mit neuen Impulsen für das Berufsleben zurück“, so Böckenholt.


Unternehmen, die Auszubildende und junge Fachkräfte ins Ausland schicken wollen, können sich an die IHK Nord Westfalen wenden. Die IHK unterstützt bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen, Unterkünften und klärt die Frage von Fördermöglichkeiten und Formalitäten. Damit verfolgt sie gemeinsam mit Bundestag und nordrhein-westfälischer Landesregierung das Ziel, den Anteil der jungen Fachkräfte, die in der Ausbildung ein Auslandspraktikum absolvieren, bis 2020 auf zehn Prozent zu erhöhen. Derzeit liegt die Quote bei knapp sechs Prozent.

Foto/Bildtext:
Europässe überreicht: Dr. Mark Speich (M.) und Carsten Taudt (r.) gratulieren (v. l.) Sophie Konrad (Westfälische Wilhelms-Universität, Münster), Josephine Graf (Nanu Nana GmbH & Co. KG, Münster), Sven David (Westnetz, Münster).