„Nach dem Ende der Priorisierung war es mir wichtig, mit einem
Sonderkontingent insbesondere Menschen mit Vorerkrankungen noch einmal
ein spezielles Impfangebot zu machen. Die aktuellen Rückmeldungen zeigen
nun, dass der Bedarf nach Terminen bei diesen Personen offenbar
weitgehend gedeckt ist. Daher haben wir nun beschlossen, die Möglichkeit
zur Terminbuchung in den Impfzentren ab Samstag für alle Menschen in
Nordrhein-Westfalen zu öffnen“, erklärt Laumann.
Zugleich weist er darauf hin, dass aufgrund der Begrenztheit der
verfügbaren Impfstoffe nicht alle Impfwilligen unmittelbar in den
nächsten Tagen einen Termin erhalten können: „Wir öffnen die
Terminbuchungsmöglichkeiten für alle. Aber wir haben nach wie vor nicht
sofort Impfstoff für alle. Aber: Bis Ende Juli werden alle impfwilligen
Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens mindestens einmal gegen das
Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft sein können“, so Laumann.
Alle Bürgerinnen und Bürger, die einen Impftermin in den Impfzentren erhalten möchten, können ab Samstag, 26. Juni, 8.00 Uhr Impftermine über die bereits bekannten Terminbuchungsportale der Kassenärztlichen Vereinigungen buchen. Die Terminbuchung ist online möglich über www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 116 117 oder die zusätzliche Rufnummer je Landesteil ( (0800) 116 117 02 für Westfalen-Lippe und (0800) 116 117 01 für das Rheinland). Das Ministerium weist darüber hinaus darauf hin, dass Kinder im Alter von 12 bis unter 16 Jahren, für die durch die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung empfohlen wird (beispielsweise wegen einer Vorerkrankung), beim niedergelassenen Kinder- oder Hausarzt ein Impfangebot erhalten.
Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne rückt zugleich auch das Ende der
Impfzentren in ihrer jetzigen Form näher. Laumann: „Die Zahlen
verdichten sich: Aktuell ist von einer Impfbereitschaft von rund 80
Prozent in der nordrhein-westfälischen Bevölkerung auszugehen. Bis Ende
Juli können alle impfwilligen Personen mindestens die erste Impfung
erhalten haben. Bis Ende September 2021 werden dann bei ihnen auch die
Zweitimpfungen abgeschlossen sein. Das Impfgeschehen kann dann von den
Impfzentren regelhaft in die Arztpraxen übergehen. Daher gehe ich Stand
heute davon aus, dass die Impfzentren zum 30. September 2021 schließen
werden.“
Ab Oktober werde es in den Arztpraxen zunächst nur noch vereinzelte
Impfungen für Spätentschlossene, Genesene oder für Personen, die aus
anderen Gründen nicht vorher geimpft werden konnten, geben müssen. Zu
der Frage, ob und wann in den nächsten Monaten gegebenenfalls
Auffrischungsimpfungen nach der zweiten Impfung, beziehungsweise
Erstimpfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson notwendig
werden, gebe es hingegen noch keine ausreichende wissenschaftliche
Datenbasis. Doch auch nach dem Ende der Impfzentren soll es verlässliche
Strukturen geben, um im Bedarfsfall schnell wieder Impfungen
durchführen zu können: „Wir erarbeiten derzeit die notwendigen Konzepte,
damit auch nach dem 30. September 2021 in den Kreisen und kreisfreien
Städten die Koordination von Impfungen sichergestellt ist. Auch nach
diesem Zeitpunkt muss gewährleistet sein, dass mobile Impfungen in
Pflegeeinrichtungen oder in sozial benachteiligten Stadtteilen, in denen
die Bürgerinnen und Bürger möglicherweise seltener über die Ärzteschaft
erreicht werden, schnell und erfolgreich umgesetzt werden – zum
Beispiel, wenn Auffrischungsimpfungen notwendig werden sollten“,
erklärte Laumann.
Der Gesundheitsminister zog zugleich eine Bilanz der beeindruckenden
Arbeit in den Impfzentren: Bislang wurden alleine durch die Impfzentren
gut 9,5 Millionen Impfungen durchgeführt (inklusive Impfungen durch
mobile Teams und in Krankenhäusern). Bis zum Ende der Laufzeit im
September werden voraussichtlich noch einmal mehr als fünf Millionen
Impfungen dazukommen. „Die Kreise und kreisfreien Städte, die
Kassenärztlichen Vereinigungen und natürlich vor allem die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor Ort in den Impfzentren tätig
sind, leisten eine großartige Arbeit. Wenn man bedenkt, wie es gelungen
ist, innerhalb kürzester Zeit und trotz begrenzter Mengen an Impfstoff
eine so gut funktionierende Struktur aufzubauen, ringt mir das großen
Respekt ab. Ich danke allen, die daran beteiligt waren und sind“, so
Laumann abschließend.
Land NRW - Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
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