Hazard (42.) traf bei Temperaturen von rund 30 Grad in Sevilla auf Vorarbeit seines BVB-Klubkollegen Thomas Meunier für die Belgier. In der Runde der letzten acht Teams trifft die Nummer eins der FIFA-Weltrangliste am Freitag in München auf Italien. Der insgesamt enttäuschende Ronaldo verpasste dagegen sein 110. Länderspieltor und damit den alleinigen Weltrekord.
Von einem "ersten Finale" hatte Portugals Nationaltrainer Fernando Santos vor dem Anstoß gesprochen. Die 11.504 Zuschauer im Olympiastadion, ein Großteil davon aus dem nahen Portugal, hofften zunächst allerdings vergeblich auf ein Spektakel. Vor allem von Ronaldo war zu Beginn nicht viel zu stehen, statt CR7 zog der ehemalige Bayern-Profi Renato Sanches die Fäden im Mittelfeld.
Sanches leitete auch die einzige Chance der ersten 20 Minuten ein. Der 23-Jährige schickte Diogo Jota mit einen Steilpass auf die Reise, der Liverpool-Profi verzog jedoch aus guter Position kläglich (6.). Die aktivere Mannschaft war zwar Belgien. Weil die Offensive um Routinier Romelu Lukaku und die Hazard-Brüder Eden und Thorgan aber keine Bindung zum Spiel fanden, kam keine echte Torgefahr auf.
Beiden Teams waren die Bedeutung der Partie und der Respekt vor dem Gegner deutlich anzusehen, der Spielaufbau war geprägt von Risiko-Minimierung und dem Verhindern von Kontern. Während Portugal bei einem scharf geschossenen Freistoß von Ronaldo (25.) aus 19 Metern zumindest ein wenig Gefahr ausstrahlte, enttäuschte Belgien völlig. Erst in der 37. Minute sorgte der Dortmunder Meunier für den ersten Torschuss.
Meuniers Schlenzer über die Latte wirkte aber wie ein Weckruf: Nur fünf Minuten später zog sein Klubkollege Hazard aus etwa 20 Metern einfach ab, sein Flatterball schlug fulminant ins lange Eck ein. Portugals Schlussmann Rui Patricio sah beim zweiten Turniertor des jüngeren Hazard-Bruders nicht gut aus.
Kurz nach der Pause musste der schon kurz vor der EM verletzte Kevin De Bruyne angeschlagen vom Feld, ohne seinen Trumpf verlor Belgien etwas den Spielfluss. Auch Felix Brych bekam nun immer mehr Arbeit. Der Schiedsrichter aus München beendete in einem schon dritten EM-Einsatz seine zunächst großzügige Linie zur rechten Zeit, um die Kontrolle über das nun immer hektischere Spiel zu behalten.
Portugal ging nun endlich mehr Risiko, was dem Spiel guttat. Ronaldo setzte Diogo Jota in Szene (58.), der in Rücklage aber verzog. Wenig später hatte auch der eingewechselten Joao Felix (61.) die Chance zum Ausgleich. Zudem traf der Dortmunder Raphael Guerreiro den Pfosten (83.). Belgien wirkte nach De Bruynes Aus angeschlagen, berappelte sich aber wieder und hatte so seinen Anteil an der spannenden Schlussphase.
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