Kramp-Karrenbauer weist Kritik an Schutzkonzepten in Mali zurück
"An der Rettungskette ist nichts auszusetzen", sagte die Ministerin am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Zwei zivile Hubschrauber seien zur Bergung der Verletzten vor Ort eingetroffen - "und das unterhalb der Zeit, die wir eigentlich vorgeben", sagte sie. Den vom Veteranen-Verband erhobenen Vorwurf, dass die Soldaten in Mali nur unzureichend geschützt seien, wies Kramp-Karrenbauer zurück.
Der Bund Deutscher Einsatzveteranen hatte einen Mangel an Bundeswehr-Transporthubschraubern beklagt; aus diesem Grund sei die Rettungskette nicht "geschlossen". Der Verband bemängelte zudem, dass einer der Hubschrauber aus Sicherheitsgründen 50 Kilometer vom Anschlagsort entfernt habe landen müssen. Zu diesem Kritikpunkt sagte Kramp-Karrenbauer: "Ich weiß nicht, woher diese Information stammt."
Die Ministerin kündigte eine gründliche Aufklärung der Vorgänge an - "denn diese Aufklärung dient am Ende unserem eigenen Schutz und dem Schutz der Soldatinnen und Soldaten der anderen Nationen, die mit uns im Einsatz sind".
Änderungen an dem Bundeswehreinsatz solle es zunächst nicht geben. "Aber wir haben auch deutlich gesagt, wir schauen uns die innenpolitische Situation in Mali an, insbesondere der Transitionsprozess hin zu einer demokratisch gewählten Regierung", sagte sie. "Wozu ich nur rate, ist, dass man wirklich realistische politische Ziele für diese Region formuliert."
Die Ministerin verwies dabei auf die Erfahrungen mit dem Einsatz in Afghanistan. "Eine der Fragen, die wir in Afghanistan beantworten müssen, die Frage ist, ob wir die politischen Ziele nicht zu unrealistisch und zu hoch und eigentlich unerreichbar angesetzt haben", sagte sie.
Als "gute Nachricht" bezeichnete es Kramp-Karrenbauer, dass alle verletzten Soldaten nun zu Hause seien, auch die drei schwer verletzten Soldaten.
In Mali waren am Freitag bei einem Selbstmordanschlag nordöstlich von Gao zwölf deutsche Soldaten verletzt worden. Am Wochenende wurden die Verletzten zurück nach Deutschland gebracht. Deutschland beteiligt sich mit bis zu 1700 deutschen Soldaten an Ausbildungs- und Stabilisierungsmissionen der EU und der UNO in Mali.
pw/jp
© Agence France-Presse