Berlin, 6. Dezember 2019.
Ein führendes staatliches Labor hat krebsverdächtige Mineralöle in
Milch für Babys und Kleinkinder nachgewiesen. In 9 von 12 in Blechdosen
verpackten Produkten fanden die Experten des in NRW ansässigen
Veterinäruntersuchungsamtes Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA Münster) die
sogenannten aromatischen Mineralöle (MOAH), bei in Karton verpackten
Produkten waren es 2 von 14 getesteten Produkten. Die Laborergebnisse
hat die Verbraucherorganisation foodwatch über das
Verbraucherinformationsgesetz erhalten und am Freitag veröffentlicht.
Bereits im Oktober wies foodwatch in einem eigenen Test die krebsverdächtigen Mineralöle in Babymilchprodukten unter anderem von Nestlé nach. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hatte daraufhin versprochen, Babys zu schützen, sollte sich die Gesundheitsgefahr bestätigen. Mit den nun öffentlich gewordenen staatlichen Laborergebnissen sei das der Fall, so foodwatch. Die Verbraucherorganisation forderte von Frau Klöckner, strikte Grenzwerte für Mineralöle einzuführen. Sie müsse zudem einfordern, dass die Namen der belasteten Produkte veröffentlicht werden.
"Ministerin Klöckner muss ihr Versprechen halten und dafür sorgen, dass die belasteten Produkte umgehend aus den Regalen verschwinden und endlich strikte Grenzwerte einführen, um die Gesundheit der Kinder zu schützen", erklärt Oliver Huizinga von der Verbraucherorganisation foodwatch. "Frau Klöckner darf nicht weiter tatenlos zusehen, wie potenziell krebserregende und erbgutschädigende Substanzen in der Babynahrung landen."
Quellen und weiterführende Informationen:
- Aktuelle Laborergebnisse aus NRW: www.t1p.de/mox6
- Schreiben des NRW-Verbraucherministeriums an foodwatch: www.t1p.de/w4nrLINK
- foodwatch-Labortest vom 24. Oktober: www.t1p.de/0c9p
- Klöckners Versprechen zu Mineralöl in Babymilch (24. Oktober): www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2019/191024-Saeuglingsmilch.html