Nach Angaben der EU-Kommissionspräsidentin werden bis Sonntag EU-weit "rund 500 Millionen Dosen" verteilt sein. Bisher wurden demnach durch das gemeinsame EU-Beschaffungsprogramm 330 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer, 100 Millionen von Astrazeneca, 50 Millionen von Moderna und 20 Millionen von Johnson&Johnson geliefert. Mit Ausnahme von Johnson&Johnson sind für einen maximalen Schutz zwei Impfungen nötig.
"Covid-19 ist noch nicht besiegt", erklärte von der Leyen weiter. "Aber wir sind bereit, weiter Impfstoffe zu liefern - auch gegen neue Varianten". Ihrerseits müssten die Mitgliedsstaaten nun "alles dafür tun, dass die Impfungen vorankommen". Nur dann seien "alle sicher".
Die EU-Kommission ist für das gemeinsame Impfbeschaffungsprogramm verantwortlich. Von der Leyen hatte im Frühjahr das Ziel ausgegeben, bis Ende des Sommers mindestens 70 Prozent der rund 366 Millionen erwachsenen EU-Bürger zu impfen.
Allerdings liegt die Verantwortung für die Impfkampagnen bei den Regierungen der 27 Mitgliedsstaaten, und die Fortschritte unterscheiden sich erheblich. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) liegt der Anteil der vollständig Geimpften ab 18 Jahren in der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum bei 44,1 Prozent.
Die Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante macht Experten zufolge inzwischen sogar eine noch höhere Impfquote zur Eindämmung der Corona-Pandemie erforderlich als bislang angenommen. Nach den Modellszenarien des Robert-Koch-Instituts (RKI) sollten für eine Herdenimmunität 85 Prozent der Zwölf- bis 59-Jährigen und sogar 90 Prozent der Menschen ab 60 Jahren geimpft sein. Der wissenschaftliche Beirat der französischen Regierung hält eine Impfquote von bis zu 95 Prozent für erforderlich.
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